Kleinschwarzenbach Halb Dorf, halb Baustelle

Werner Bußler
Beim Ortstermin an der Großbaustelle in Kleinschwarzenbach (von links): Bürgermeister Stefan Pöhlmann, Andreas Köbrich (LuK), Marco Zuber (LuK), Helmut Rausch (Stadtbauamt), Frank Gausche (Luk), Stadtbauamtsleiter Manuel Thieroff und Oliver Schmidt (Stadtbauamt). Foto: Bußler

In Kleinschwarzenbach tut sich einiges. Straßenbau, neue Kabel und Dorferneuerung. Der Ort soll danach gewonnen haben, Autofahrer und Anwohner brauchen aber Geduld.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Im Helmbrechtser Ortsteil Kleinschwarzenbach laufen seit Oktober 2021 die Arbeiten für das Projekt Dorferneuerung. Zunächst ließen die Licht- und Kraftwerke (LuK) Versorgungs- und Glasfaserleitungen verlegen. Es hat sich aber noch viel mehr getan in Kleinschwarzenbach. So begann der Neubau der durch die Ortschaft führende Staatsstraße. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch die Gehwege neu angelegt und eine Überquerungshilfe für Fußgänger eingerichtet. Zudem steht heuer die Gestaltung des zentralen Dorfplatzes auf dem Plan. Der Bau des dazugehörende Funktionsgebäudes folgt im kommenden Jahr.

Lange Umwege

Die Arbeiten bedingen aber auch Beeinträchtigungen des Verkehrs. So wird der Durchgangsverkehrs umgeleitet, auch die Dorfbewohner müssen zeitweise über zehn Kilometer Umleitung in Kauf nehmen, wenn sie beispielsweise mit dem Auto nach Helmbrechts wollen. Bei einem Termin vor Ort mit Bürgermeister Stefan Pöhlmann (SPD), Vertretern des Stadtbauamts und der LuK warben deshalb die Verantwortlichen um Verständnis für die Einschränkungen. Die halten allerdings noch einige Zeit an, zumindest soll aber die Staatsstraße bis Oktober 2022 fertiggestellt sein. Derzeit wird der Teils im vorderen Ort saniert, in einigen Wochen geht es dann ab der Abzweigung der Straße „Zur Schlegelmühle“ bis zum Dorfende Richtung Kollerhammer weiter. Beim Ortstermin tauschten sich die Beteiligten aus und nahmen Anregungen auf. Dazu gehören auch Überlegungen, wie Anlieger trotz Baustelle mit Fahrzeugen zu ihren Anwesen kommen. Diese Frage stellt sich beispielsweise im nächsten Jahr für die Bewohner der Gebäude im vorderen Dorf oberhalb des Feuerwehrgerätehauses.

Stadt übernimmt Dorfplatz

Im nächsten Jahr will man den zweiten Bauabschnitt der Dorferneuerung in Angriff nehmen. Dann folgt die Umgestaltung des Gebiets am vorderen Löschteich, ein Anbau an das Feuerwehrhaus und der Bau des Mehrzweckgebäudes. Für die Folgezeit ist der Umbau des ehemaligen Schulhauses zu einem Gemeinschaftshaus geplant.

Anders als diese Projekte sind die Gestaltung des hinteren Dorfplatzes und die Beseitigung des eher als Schandfleck geltenden Teiches dort keine Bestandteile des bezuschussten Programms. Trotzdem werde dies die Stadt nach den Worten des Bürgermeisters auf eigene Kosten übernehmen. Die Gesamtbaukosten für das Projekt betragen drei Millionen Euro, dazu gibt es aber Förderungen. Im Jahr 2025 soll die Maßnahme komplett abgeschlossen sein.

Interesse an Gas

Für die Licht- und Kraftwerke Helmbrechts ist dieses Projekt einer der größten Baumaßnahme in diesem Jahr. Bereits fertiggestellt ist die Erneuerung des Mittelspannungskabelsystems zwischen Kollerhammer und Kleinschwarzenbach. In diesem Zug fand auch die Verlegung einer Erdgasleitung statt. Da das Interesse an Erdgas hoch ist und schon über 70 entsprechende Aufträge bereits erteilt wurden, geht der Bau des weiträumigen Netzes über die eigentliche Dorferneuerung hinaus.

In Sachen Versorgungskabel ist man bei der LuK hellhörig geworden. Geschäftsführer Gerd Dilsch sagt dazu: „Die aktuelle weltpolitische Lage hat sicherlich zu Verunsicherung in der Bevölkerung bezüglich der künftigen Wärmeversorgung geführt.“ Letztendlich sei das neue Gasleitungsnetz in Kleinschwarzenbach auch für die Zumischung von Wasserstoff und regenerativ erzeugtem Methan ausgelegt.

Ziel ist der Abschluss des Gasausbau im Jahr 2023. Inzwischen im Betrieb sind die Wasserleitungen, während die Installierung der Kabel für Strom und Glasfaser in den nächsten Monaten folgt. Die Oberleitungen bleiben zunächst bestehen, um die Gesamtversorgung zu sichern.

Bilder