Höchste je gemessene Menge an Wasserdampf in Atmosphäre
Die Temperaturrekorde führten laut Copernicus zur höchsten jemals gemessenen Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre. Sie lag 2024 um rund fünf Prozent über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020. Die Kombination aus hohen Meerestemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit habe zu schweren Stürmen einschließlich tropischer Wirbelstürme beigetragen.
Andererseits begünstigten anhaltende Trockenperioden in mehreren Regionen Waldbrände, erläutert Copernicus und verweist besonders auf großflächige und langanhaltende Waldbrände in Amerika. Zudem erreichte die Fläche der Erde, die von mindestens „schwerem“ Hitzestress betroffen war, am 10. Juli einen neuen Rekord, als rund 44 Prozent der Erde „schweren“ bis „extremen Hitzestress“ erlebten.
Es gibt auch positive Entwicklungen
Als Hauptgrund für die hohen Temperaturen sehen die Copernicus-Experten den hohen Ausstoß menschengemachter Treibhausgase. So erreichten etwa die Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre 2024 neue Rekordwerte seit Messbeginn. Ein weiterer Faktor für die Erwärmung war das Klimaphänomen El Niño, das seinen Höhepunkt im Dezember 2023 hatte und die Temperaturen auch in der ersten Hälfte 2024 beeinflusste.
Höhne verweist dennoch auf positive Entwicklungen: „Wir haben gesehen, dass wir Dinge ändern können“, sagte er. „Die erneuerbaren Energien, die Zahl der E-Autos und Wärmepumpen entwickeln sich weltweit gesehen jedes Jahr schneller als zuvor vorhergesagt.“
Noch viel zu tun für eine bessere Welt
„Vor zehn Jahren berechneten wir, dass die Erdtemperatur bis Ende des Jahrhunderts um 3,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit steigt“, sagte Höhne mit Blick auf das Klimaprojekt Climate Action Tracker. Dank der raschen Entwicklung beim Klimaschutz seien es nun 2,7 Grad. Wenn alle Länder ihre angekündigten Klimaneutralitäts-Ziele einhalten, seien es 1,9 Grad.
Der Treibhausgas-Ausstoß müsse global auf null reduziert werden. „Dafür ist aber noch viel zu tun“, sagte Höhne. Doch es lohne sich.
Der designierte US-Präsident Donald Trump könne sich nicht dagegen wenden, dass die erneuerbaren Energien unschlagbar günstig seien. In Deutschland sei wichtig, dass die Parteien gemeinsam gegen die Klimakrise kämpften, sagte Höhne. „Es ist eine existenzielle Krise, bei der die Parteien zusammenarbeiten müssen, ohne sich gegenseitig auszuspielen.“ Das Heizungsgesetz sei ebenso nötig wie der Zulassungsstopp für Verbrennerfahrzeuge ab 2035.