Die extremen Niederschläge betrafen kleinere Einzugsgebiete in Süddeutschland, darunter im östlichen Baden Württemberg. Bei den kleineren Bächen und Flüssen führten diese zu Jahrhunderthochwasser. Die Einzugsgebiete von Neckar oder Rhein sind viel größer und nicht alle Bereiche waren von den Starkniederschlägen betroffen. Dort gab es daher „nur“ Hochwässer mit fünf- oder zehnjährigen Wiederkehrzeiten. Bei Rhein und Neckar führten in der Vergangenheit nur großflächige, frontale Winterniederschläge mit Schneeschmelze in Mittelgebirgen zu Extremhochwasser; beim Rhein zuletzt in den Jahren 1993 und 1995.
Werden wir in der Zukunft immer öfter solche Extremniederschläge erleben?
Gerade bei sommerlichen starken Gewitterregen ist eine Zunahme der Intensität bei den stündlichen, zum Teil auch bei den täglichen Intensitäten zu rechnen. Blitzfluten wie in Braunsbach 2016 sind zunehmend möglich. Vb-Wetterlagen wird es auch in Zukunft gerade im Frühjahr immer wieder geben. Auch die Niederschlagsmengen werden durch die globale Erwärmung um weitere Prozente zunehmen. Somit muss der Hochwasserschutz auch bei kleinen Einzugsgebieten einen hohen Stellenwert einnehmen. Aus Sicht der Frühwarnung dürfte das Verwenden von Methoden der Künstlichen Intelligenz eine weitere Verbesserung bei den Vorhersagen ermöglichen. Es sind also vermehrt Anpassungs- und Vermeidungsstrategien gefragt.
Zur Person
Klimaexperte
Andreas Fink (58) ist Professor am Institut für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Zu den Forschungsschwerpunkten des Meteorologen gehören unter anderem Modelle zur Vorhersage von Extremwettereignissen wie Fluten, Stürmen und Hitzewellen.