Regiomed 327 Millionen Euro für Coburgs neues Klinikum

Yannick Seiler

Regiomed erhält einen finanziellen Zuschuss des Freistaats für das geplante neue Krankenhaus der Vestestadt. Die Staatsregierung hat das Vorhaben nun in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2023 aufgenommen.

 
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So soll Coburgs neues Klinikum aussehen (Wettbewerbsstand). Foto: Visualisierung: a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Der geplante Neubau des Coburger Klinikums nimmt eine entscheidende Hürde: Der Freistaat unterstützt das Vorhaben auf der Lauterer Höhe unweit von Dörfles-Esbach mit mehr als 326 Millionen Euro. Während der Sitzung der Staatsregierung am Dienstag sei die Zusage für die finanzielle Beteiligung Bayerns an dem Bauvorhaben beschlossen worden, heißt es in einer Mitteilung des Landtagsabgeordneten Martin Mittag (CSU). Durch die Entscheidung des Ministerrats sei der Neubau des Klinikums des oberfränkisch-thüringischen Medizinkonzerns mit festgelegten förderfähigen Kosten in Höhe von 326,95 Millionen Euro in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2023 eingeplant.

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Landtagsabgeordneter Martin Mittag (CSU) teilt mit: „Dies ist ein großartiger Tag für Coburg und die gesamte Region.“ Durch diese wichtige Entscheidung erfolge ein weiterer großer Schritt, um die Gesundheitsversorgung für die Region zu stärken und optimal für die Zukunft auszurichten. Er danke allen Beteiligten, insbesondere bei Regiomed, aber auch in den Gremien von Landkreis und Stadt Coburg sowie den Kolleginnen und Kollegen im Landtag und der Staatsregierung, die das Vorhaben durch ihre Entscheidungen und Beschlüsse ermöglicht haben, schreibt Mittag.

Gewinn statt Verlust

Die Zusage der Staatsregierung fällt in eine Zeit der wirtschaftlichen Konsolidierung des Klinikkonzerns, an dem unter anderem die Stadt und der Landkreis Coburg finanziell beteiligt sind. Während seine Krankenhäuser in Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen und Sonneberg vor vier Jahren noch einen Verlust von 25 Millionen Euro aufwiesen, erwarten die Konzern-Chefs um Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke heuer einen Gewinn von rund drei Millionen Euro.

Der Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne des Bundesgrenzschutzes soll laut Schmidtke 430 Millionen Euro kosten. Der Großteil davon, 76 Prozent, werde gefördert. „Eine solch hohe Förderkulisse ist im Vergleich zu anderen Bundesländern phänomenal“, teilt er mit. Die Zusage sei Anerkennung und Wertschätzung für die Mitarbeiter des Klinikums, von denen viele am Bauantrag mitgewirkt haben. Er sei stolz auf sie, schreibt Schmidtke. Das neue Krankenhaus soll 2030 seinen Betrieb aufnehmen. Dann könnten darin medizinische Abteilungen, die bisher auf verschiedene Regiomed-Standorte verteilt sind, gebündelt werden.

Durch den Neubau stelle man die Zukunft der Gesundheitsversorgung der Region nicht nur sicher, sondern auf ein hochmodernes Level, schreibt Landrat Sebastian Straubel (CSU) in einer Mitteilung. Der Beschluss unterstreiche die Notwendigkeit des Neubaus. Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) zeigte sich begeistert über die Zusage. „Ich freue mich sehr, dass sich die Kraftanstrengung von Stadt Coburg, Landkreis und den weiteren beteiligten Landkreisen gelohnt hat“, ließ er mitteilen.

Verbessern und optimieren

Mittag gibt zu bedenken, dass die Arbeit dadurch noch nicht getan sei. „Ich werde mich selbstverständlich auch weiterhin auf allen Ebenen und in den Gremien aktiv dafür einsetzen, dass die weitere Planung nun zügig vorangehen kann“, teilt der Landtagsabgeordnete mit. Die vergangenen zwei Pandemiejahre hätten gezeigt wie wichtig eine leistungsfähige und moderne Gesundheitsversorgung für die Menschen sei, schreibt Mittag in der Mitteilung.

2,7 Milliarden außerhalb der Ballungszentren

Zusammen mit den laufenden Vorhaben seien für die bayerischen Kliniken damit insgesamt Investitionen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro eingeplant, heißt es in der Mitteilung. Einen Schwerpunkt bilde dabei der ländliche Raum. 2,7 Milliarden Euro, also rund 64 Prozent, der im Krankenhausbauprogramm veranschlagten Fördergelder seien für Projekte an Kliniken außerhalb der Ballungszentren vorgesehen.

Die Investitionen trugen dazu bei, die Qualität der stationären Versorgung im Freistaat, insbesondere im ländlichen Raum, zu verbessern, lässt sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zitieren. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Realisierung der Vorhaben“, heißt es von ihm. Nun seien die Träger aufgerufen, ihre Projekte zügig umzusetzen.