Kneipe besuchen
"Die kleine Kneipe in unserer Straße - da, wo das Leben noch lebenswert ist", textete vor bald 50 Jahren Michael Kunze für Peter Alexander. "Dort in der Kneipe in unserer Straße, da fragt dich keiner, was du hast oder bist." Tja, diese Orte gibt es aber immer weniger. Seit einiger Zeit wird in Deutschland ein enormes Kneipensterben verzeichnet.
Rund ein Drittel der sogenannten Schankwirtschaften musste in den vergangenen Jahren schließen. So gab es laut Dehoga Bundesverband (Hotel- und Gaststättenverband) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt im Jahr 2015 noch etwa 31.000 Kneipen. 2019 waren es noch fast 29.000, aber im Jahr 2022 dann nur noch 21.000 - Zahlen aus 2023 werden vom Statistischen Bundesamt erst im März 2025 veröffentlicht.
Dazwischen lag - wir erinnern uns - die Corona-Pandemie mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die Gastro-Branche und Ausgehverhalten. Steigende Kosten bei Energie, Miete und Personal tun wohl ein Übriges.
Auto fahren
Deutschland ist Auto-Land. "In Deutschland wurde das Automobil erfunden. Der Pkw, der Lkw und der Omnibus", verkündet der Verband der Automobilindustrie (VDA). "Auch der Elektromotor wurde in Deutschland erfunden, ebenso der Computer." Ziel ist laut VDA "klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050. Mit Elektro-Antrieb, mit E-Fuels, mit Wasserstoff."
Mit der recht starken Öko-Bewegung denken manche, in Deutschland gebe es womöglich eine Abkehr vom Auto und dem Individualverkehr. Doch diese Annahme ist falsch. Statistiken vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg zeigen: Vor zehn Jahren gab es etwa 44 Millionen zugelassene Personenkraftwagen in Deutschland, heute sind es mehr als 49 Millionen.
Die höchste Steigerungsrate in Bezug auf die Anzahl der zugelassenen Pkw wies zuletzt das Segment der panzerartigen SUVs auf, von denen es demnach rund sechs Millionen gibt - etwa doppelt so viele wie vor fünf Jahren. Dicke Autos in Deutschland? Klaro!
Ins Stadion gehen
Die Bundesliga gehört im Fußball zu den Top-Ligen. Doch bei den Besucherzahlen gibt es einen Trend nach unten. Wurden in der Saison 2018/19 noch 13,3 Millionen Zuschauer bei den Spielen der (ersten) Bundesliga gezählt, waren es in der Saison 2023/24 nur noch 11,9 Millionen. Als Alleinstellungsmerkmal im Hinblick auf Freizeitgestaltung kann der Stadionbesuch ohnehin nicht gelten.
Anders sieht es da mit dem Theaterbesuch aus: Aus der kleinstaatlichen Verfasstheit Deutschlands entwickelte sich die wohl reichste Bühnenlandschaft der Welt - denn jahrhundertelang gab es auf deutschem Gebiet viele kleine Staaten und Herrscher mit eigenen Höfen, an denen oft auch eigene Theater gegründet wurden. Jedes Jahr besuchen in Deutschland mehr Menschen Theater als Bundesliga-Stadien.
Doch auch hier gibt es einen Abwärtstrend. In der Vor-Corona-Zeit (Saison 2018/19) wurden 22,9 Millionen Theaterzuschauer gezählt. Zuletzt waren es um 19 Prozent weniger. Die jüngste Statistik vom Deutschen Bühnenverein (2022/23 - erste "normale" Theatersaison nach drei Spielzeiten mit Corona-Schließungen) weist ein Publikum von 18,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern aus.