Köditz Bis zu 46 Prozent mehr

Die Arbeiten für Elektro, Heizung und Lüftung in der Göstrahalle werden so viel teurer, dass der Sportboden nicht wie geplant komplett samt Unterkonstruktion und Leitungen erneuert werden kann. Foto: Sabine Gebhardt

Der Köditzer Gemeinderat hat mehrere Aufträge vergeben. Die Kostensteigerung im Bau führt zu krassen Preiserhöhungen gegenüber der Planung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Von vielen Zahlen und hohen Summen war die Gemeinderatssitzung am Montag geprägt – viel höheren Summen als die jeweiligen Kostenkalkulationen bei der Planung ergeben hatten. So wandte sich Bürgermeister Matthias Beyer zur Einleitung der Auftragsvergaben zur Sanierung der Göstrahalle mit der Bemerkung an die Räte: „Gut, dass ihr sitzt.“

Wie berichtet, profitiert die Gemeinde bei der energetischen Sanierung der Göstrahalle von einem Förderprogramm. Nun lagen die Angebote für die einzelnen Gewerke vor. Die Elektroarbeiten umfassen alle elektrotechnischen Arbeiten rund um Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Heizung. Sieben Firmen wurden aufgefordert, ein Angebot abzugeben, zwei haben dies getan. Der Auftrag ging an die Firma Elektro Richter KG in Lippertsgrün, zu der auch das Leuchtenhaus in Köditz gehört, zum Angebotspreis von 30 212 Euro. Die ursprüngliche Kostenschätzung im Herbst lag bei knapp 26 000 Euro; eine Steigerung um rund 16 Prozent. „Und das war erst das Warm-up“, erklärte Beyer.

Beim nächsten Posten betrug die Kostensteigerung schon rund 25 Prozent: Die Heizungssanierung umfasst den Abbau der alten Heizung, Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Gasbrennwertkessel. Neun Firmen wurden angefragt, zwei haben Angebote abgegeben. Der Auftrag geht zum Angebotspreis von 112 014 Euro an die Firma Siegel GmbH in Münchberg. Die Kostenschätzung lag bei 75 000 Euro. Allerdings sind in dem Angebot zusätzliche Leistungen enthalten: für die Bodenplatte der Wärmepumpe und einen Zaun, zusammen 17 314 Euro.

Bei der Lüftungsanlage beträgt die Steigerung gar 46 Prozent: Kalkuliert waren Kosten von 77 000 Euro – das günstigste der zwei vorliegenden Angebote betrug 112 728 Euro. Hier waren neun Firmen angefragt worden. Der Auftrag ging an die Firma Siegel in Münchberg. Diese drei Aufträge plus bereits im Herbst vergebene Ingenieurleistungen summieren sich auf 315 766 Euro. Dazu kommt noch die Sanierung des Sportbodens, bei der die Gemeinde nun wegen der immensen Kostensteigerungen abspecken muss. Das Förderprogramm gibt 90 Prozent Zuschuss – auf die Kostenberechnung im Antrag hin. Das waren insgesamt, für alles, 384 693 Euro, wovon die Regierung 376 200 Euro als förderfähig anerkannt hat: 90 Prozent daraus ergeben die maximale Fördersumme von 338 580 Euro. Der Sportboden sollte eigentlich mitsamt Unterbau und Leitungen der Fußbodenheizung erneuert werden; die Schätzung lag bei 130 000 Euro. Nun reicht das Geld dafür nicht. Der Boden wird daher nicht komplett rück- und neu aufgebaut; die Unterkonstruktion sieht laut Bürgermeister Beyer auch noch ganz gut aus. Nun wird der Belag erneuert und die Unterkonstruktion nur da, wo sie Schäden aufweist – wo es knarzt.

Autor

Bilder