Ein ziemlich kleiner Hebel
Wichtiger als der Kohlensäuregehalt ist der Weg des Wassers zu den Konsumenten. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums verursacht ein Liter Mineralwasser im Durchschnitt Treibhausgasemissionen, die mehr als 200 Gramm CO2 entsprechen. Denn bis die Flasche zu Hause auf dem Tisch steht, muss einiger Aufwand betrieben werden – etwa für Abfüllung und Transport. Bei Leitungswasser kommen die Autoren nur auf 0,35 Gramm CO2 pro Liter. Das ist in der Tat ein beeindruckender Unterschied, doch die ökologisch korrekte Wasserwahl bleibt in Sachen Klimaschutz trotz allem ein ziemlich kleiner Hebel. Weit mehr lässt sich für die persönliche Klimabilanz dort erreichen, wo im Privatsektor die meisten CO2-Emissionen anfallen – vor allem in den Bereichen Mobilität und Heizung.
Natürlich haben Ökobilanzen ihre Grenzen. Die Ergebnisse hängen stark davon ab, welche Annahmen getroffen wurden. Um trotzdem den Überblick zu bewahren, ist es hilfreich, weniger auf die exakten Zahlen zu schauen, als vielmehr auf die ungefähren Größenordnungen – verbunden mit der Frage, wie plausibel das Ergebnis eigentlich ist. Schon vor gut zehn Jahren fanden Pädagogen in einer Studie heraus, dass Grundschüler ein besseres Zahlenverständnis entwickeln, wenn im Unterricht öfter auch die Methode Pi mal Daumen eingesetzt wird.
Egal, ob man lieber rechnet oder schätzt, man sollte dabei auf jeden Fall ausreichend trinken – egal, ob mit oder ohne Bitzel.