Wie gaga muss es denn noch werden? Ausgerechnet der Verein der Bayerischen Christbaumanbauer überrascht mit der Nachricht, dass der Christbaum nicht mehr überall Christbaum heißt – sondern immer öfter Weihnachtsbaum. Doch Stopp! Bevor es jetzt große Aufregung darüber gibt, dass hier eine Sprachpolizei und die Gender- und Wokeness-Fans wieder einmal ihr Unwesen treiben: In diesem Fall geht es nicht um sehr theoretisch ersponnene Diskriminierungen wie beim jüngst zensierten Wort Oberindianer in Udo Lindenbergs Song „Sonderzug nach Pankow“. Diesmal handelt es sich – das macht die Sache aber auch nicht besser – um eine Art vorauseilenden Gehorsam, um mehr Geschäft zu machen. Einige Christbaumhändler glauben, den Verkauf ankurbeln zu können, wenn sie nicht mehr Christ-, sondern Weihnachtsbäume feilbieten. Der „neutrale Begriff“ würde mehr Menschen ansprechen, man könne so auch Nicht-Christen für die Baum-Tradition begeistern, meint die Branche. Warum nicht gleich Winterbaum? Weihnachten klingt doch auch schon wieder christlich!