Der Parteitag der AfD in Essen besaß seltsame Züge. Nehmen wir allein die Rede der wiedergewählten Parteivorsitzenden Alice Weidel. Wie eine schlechte Schauspielerin trug sie ein Manuskript vor. Es klang alles aufgesetzt, gestellt, gestelzt. Teilweise konnte sie ihre eigene Distanz zum Gesagten kaum unterdrücken. Alles wirkte so, als stammten diese Worte nicht von ihr, sondern von einem Redenschreiber, der peinlich genau darauf achtete, dass neun Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen bloß kein Patzer passiert, der die Werte ins Wanken bringen könnte. Dort steht die AfD derzeit in Umfragen jeweils auf Platz eins.