Ein zweifelhaftes Bild, was Pressefreiheit angeht, gab auch Wolfgang Gruber, DU-Stadtrat und der Chef der Spielvereinigung Bayreuth, am Samstag ab. Er unterstellte schon vor dem Spiel und gewaltsamen Angriff auf den Fotografen dem Kommentator „Dummheit“ und dass Provokationen bei angeblichen Fans eben solchen Kommentatoren geschuldet seien. Gruber relativiert also von vorneherein mögliche Gewalt und mögliche andere illegale Handlungen der eigentlichen Täter und macht stattdessen Kommentatoren dafür verantwortlich. Er verkehrt das Täter-Opfer-Prinzip. Ein mehr als peinliches Verhalten!
Außerdem erteilt er dem Kommentator via Facebook Hausverbot für Spiele der Spielvereinigung Bayreuth, „so lange er sich nicht öffentlich entschuldigt und distanziert“. Und das wegen einer Meinungsäußerung. Es wird immer peinlicher!
Wolfgang Gruber sollte als demokratisch gewählter Stadtrat mal darüber nachdenken, was Meinungsfreiheit in einer Demokratie bedeutet – auch wenn eine Meinung gegen die eigene Überzeugung geht und vielleicht sogar gegen die Spielvereinigung Bayreuth. Wer Konsequenzen bei nicht passenden Meinungen androht, dessen demokratische Grundgesinnung scheint eines Stadtrates nicht würdig zu sein. Zumal die Meinung des Kommentators nur die Massen betraf, die sich in Bomberjacken-Uniform auf den Weg nach Bayreuth machten, und nicht alle Dresdner. Was Gruber wohl den Dresdner Ultras als Strafe androhen wird, wenn er schon Hausverbot erteilt, wenn ihm eine Meinung nicht passt?
Ein Bedauern, dass ein Reporter gewaltsam angegriffen wurde und den grundgesetzlich garantierten Auftrag der Berichterstattung nicht ausführen konnte, war bis zum späten Abend vom Wolfgang Gruber nicht zu hören.
Den Bericht vom Spiel lesen Sie hier >>>