Konjunktur Oberfrankens Handwerk atmet auf

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Die Geschäftslage vieler Betriebe des Handwerks hat sich im zweiten Quartal verbessert. Allerdings bereiten Materialengpässe vielen Zweigen große Sorgen. Foto: /Felix Kästle

Die Geschäftslage und die Stimmung vieler Betriebe hat sich deutlich verbessert. Allerdings gibt es auch einige Sorgen.

 
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Hof/Coburg/ Bayreuth – Das oberfränkische Handwerk befindet sich nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen im Aufwärtstrend. So berichten in der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK) mehr als die Hälfte der Betriebe von einer guten Geschäftslage, weitere 35 Prozent weisen zumindest eine befriedigende Lage auf. HWK-Präsident Matthias Graßmann: „Damit bewegen wir uns konjunkturell zwar nicht auf Vorkrisenniveau, machen aber einen großen Schritt nach vorne.“ Demnach kletterte der Geschäftsklimaindex im zweiten Quartal dieses Jahres von 111 auf 114 Punkte. Das bedeutet, dass die Betriebe ihre Geschäftslage wieder deutlich positiver bewerten als noch vor drei Monaten.

Einen stärkeren Index-Anstieg habe der noch verhalten optimistische Blick in die Zukunft verhindert, so Graßmann laut einer Mitteilung . Der neue HWK Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer fügt hinzu: „Die Sorge vor erneuten Beschränkungen aufgrund der Pandemie ist nicht verflogen.“ Zwar würden 12,5 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker mit einer Verbesserung der Konjunktur rechnen, ein ebenso großer Anteil befürchtet allerdings rückläufige Zahlen. „Aber die wichtigsten Indikatoren zeigen nach oben. Insbesondere bei Umsätzen und Auftragseingängen konnten die Betriebe deutlich zulegen“, bilanziert Bauer. Erfreulich sei außerdem, dass sich die gute Einschätzung der Lage diesmal über die ganze Breite des oberfränkischen Handwerks erstrecke und sich nicht auf das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe beschränke.

Kammer-Präsident Graßmann warnt allerdings, die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten könne zu einer Konjunkturbremse werden. Materialknappheit ziehe sich durch alle Bereiche – von Holz über Metall bis zu Kunststoffprodukten. Die beschränkten Ressourcen führen nach den Worten Graßmanns zu extremen Preiserhöhungen, aber auch zu enormen Verzögerungen. „Hält dieser Trend an, kann er zu einer echten Bremse werden, obwohl die Auftragsbücher, vor allem im Bau und Ausbau, gut gefüllt sind“, zeigt er sich besorgt. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage bestätigen die Einschätzung des Präsidenten: 80 Prozent der Befragten klagen über gestiegene Preise im Einkauf. Graßmann: „Die Politik muss all ihre verfügbaren Hebel in Bewegung setzen, um dieser komplexen Entwicklung auf den Rohstoffmärkten zu begegnen.“

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