Vor einem Jahr erschoss ein junger Mann an einer Schule in Florida 17 Menschen. Die Antwort der Politik: Lehrer dürfen künftig auch schießen - wie schon in Hunderten anderen Schulen in den USA.
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Das entschied das von den Republikanern dominierte Parlament in der Hauptstadt Tallahassee nach einer hitzigen Debatte am Mittwoch.
Der Gesetzentwurf muss nun noch von Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnet werden, der schon zuvor seine Unterstützung signalisiert hatte. Ein bereits kurz nach dem Massaker in Parkland nördlich von Miami verabschiedetes Gesetz hatte Lehrer vom Waffentragen während des Dienstes bisher ausgenommen.
US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, dass Lehrer im Klassenzimmer zum Schutz vor Eindringlingen Schusswaffen tragen. 30 Bundesstaaten hätten dies inzwischen erlaubt, sagte er kürzlich bei einer Veranstaltung der Waffenlobby-Organisation NRA in Indianapolis.
Tatsächlich sind Schusswaffen für Lehrkräfte bereits an Hunderten Schulen in den USA üblich - vor allem in ländlichen Gegenden. Die Gesetzeslage in den einzelnen Staaten ist allerdings nicht so klar, wie von Trump vereinfacht beschrieben. Einige lassen Schusswaffen nur für Sicherheitskräfte zu, andere Gesetzestexte enthalten offene Formulierungen, die von unterschiedlichen Schulbezirken unterschiedlich interpretiert werden.
In Florida müssen Lehrer und andere Mitarbeiter dem Artikel zufolge zunächst vom zuständigen Schulbezirk für ein entsprechendes Programm - das "Guardian Program" - angemeldet werden, um ein Training im örtlichen Sheriffbüro zu durchlaufen. Einige Schuldirektoren sagten aber bereits, ihr Personal nicht bewaffnen zu wollen. Professionelles Sicherheitspersonal und nicht Lehrer sollten für Sicherheit sorgen, zitierte die Zeitung Alberto Carvalho vom Schulbezirk Miami-Dade.