Schatz aus dem Krautfass
Auf völlig andere, für manche vielleicht ungewohnte Töne, mussten die Gäste ihre Ohren umschalten, als Elisabeth Thoma und Fritz Baumgärtel als Dudelsackduo Fichtelgebirge zu ihren Instrumenten griffen und deren eindringlichen Sound in das Gewölbe schickten. Zum Beispiel mit Stücken aus der Notenhandschrift des Heinrich Nicol Philipp aus Seibis aus dem Jahr 1784, aus Noten der Arzberger Türmer-Familie Thomae aus dem 18. Jahrhundert oder aus den „Krautfassl-Noten“, ebenfalls alten Handschriften, die vor mehr als 50 Jahren in einer Scheune im nahe gelegenen Hohenberg an der Eger entdeckt worden sind. Diese alte regionale Musik wie Schleifer oder Schottisch kombinieren Elisabeth Thoma und Fritz Baumgärtel aber auch mit modernen Stücken, zum Beispiel aus Frankreich. Auf Klänge aus Schottland, die ja zwangsläufig mit Dudelsack-Musik in Verbindung gebracht werden, warteten Zuhörerinnen und Zuhörer bei diesem Duo allerdings vergeblich. Doch ist diese vom Dauerton des Borduns geprägte Musik, wie Thoma und Baumgärtel sie bevorzugen, auf jeden Fall „amal wos anners“, wie der Dudelsackspieler schmunzelnd in den Raum stellte.