Konzert in Marktredwitz Claudia Koreck überzeugt Witz und Melodie

Marie Hofmann

Sie kann laut und leise: Die oberbayerische Sängerin steht in Marktredwitz auf der Bühne.

 
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Ein emotionales musikalisches Wechselspiel der besonderen Art präsentierte Claudia Koreck zusammen mit ihrem Bandkollegen, Produzenten und Ehemann Gunnar Graewert. Auch am vergangenen Samstag, beim zweiten Konzert des Sommerfestivals im Marktredwitzer Pfarrhof, gab es kaum freie Stühle. Zu Gast war das Claudia-Koreck-Duo. Die preisgekrönte Texterin und Komponistin machte den lauschigen Sommerabend zu einem musikalischen Highlight.

Mit einem sympathischen „Griaß eich mitanand!“ begrüßte Koreck, die zum ersten Mal in Marktredwitz spielte, das erwartungsvolle Publikum. Als Duopartner habe ihr Mann, Gunnar Graewert, heute auch einmal Ausgang haben dürfen, scherzte die Musikerin gleich zu Beginn des Konzertes und sorgte für ausgelassene Stimmung im Pfarrhof. Seit Corona spielen die beiden vorwiegend Duo-Konzerte, wobei in Marktredwitz die „Derniére“ – das letzte Konzert der Tour – sei.

Wilde Mischung

Schon mit dem ersten Song „Aufgwacht von den douden“ zogen die beiden das klatschende Publikum in ihren Bann. Graewert überzeugte mit rhythmisch-rockigen Klavierklängen, Koreck singend an der Gitarre. Dass das nicht die einzigen Instrumente der beiden sind, zeigte bereits der Bühnenaufbau: Neben diversen Gitarren und einem Stage-Piano waren auch mehrere Ukulelen sowie eine Cajón zu finden. Koreck witzelte, dass ihre Gitarren nach der langen Corona-Zeit wieder einmal rausgewollt hätten. Daher musste das Publikum auch mal etwas länger klatschen, um die Instrumentenwechsel zu untermalen. Die Künstlerin nahm es mit Humor.

Den Abend prägte jedoch nicht nur eine bunte, wilde Mischung an Instrumenten, sondern auch eine an Genres und Stimmungen. So zeigte sich das Musiker-Ehepaar oft gefühlvoll und romantisch, setzte aber auch Kontraste durch funkige und perkussive Klänge. Zurecht wird die Oberbayerin Koreck als leise, laut, intim, kraftvoll und humorvoll beschrieben. Gerade durch Letzteres gewann sie schon beim Betreten der Bühne die Herzen der Zuhörer und Zuhörerinnen.

Komplimente und Wünsche

Dass man mit Musik all die Themen, die einen als Menschen beschäftigen, ausdrücken kann, stellte die Künstlerin mit ihren bairischen und englischen Songs unter Beweis. Dabei durfte natürlich auch die Liebe nicht fehlen. Liebesgeständnisse, Komplimente und intime Wünsche auf der Bühne ließen die Künstlerin kurzzeitig sogar ihren eigenen Text vergessen. Das wiederum nahm das Publikum im Marktredwitzer Pfarrhof mit Humor und applaudierte eben noch ein bisschen kräftiger.

Neben selbst geschriebenen Songs hatte Claudia Koreck aber auch Coverversionen im Gepäck. So präsentierte sie nicht nur Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“, das sie für die Fernsehserie „Der Bergdoktor“ aufgenommen hatte, sondern auch Titel von ihrer „Kinderplatte“.

Auf der Bühne zuhause

Wäre es nach dem Publikum gegangen, so hätte der Abend kein Ende genommen. Die charmante Oberbayerin zeigte deutlich, wie sehr sie auf der Bühne zu Hause ist. Gleichzeitig wurde deutlich, wie sehr ihre Songs gerade unter Live-Bedingungen, auf der Bühne, überzeugen.

Es bleibt zu hoffen, dass ihre Worte „It’s beautiful here, I can’t wait until I’m back next year“ aus dem Song „Beautiful“ nicht nur ein Wunsch bleiben wird und sie erneut in Marktredwitz begrüßt werden darf.

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