Konzertierte Aktion Thiersheim fehlt der Maibaum

Haben diebischen Spaß: die „Maibaum-Entführer“ der Feuerwehr Steinselb mit dem geklauten Thiersheimer Maibaum. Foto: /pr.

Es war eine konzertierte Aktion: In der Nacht auf Sonntag holen sich die Entführer aus Steinselb das gute Stück. Sie warten nun auf ein Angebot.

 
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Schwupps, da war der Maibaum weg. Den Thiersheimern ist er verlustig gegangen; in der Nacht zum Sonntag verschwand das gute Stück von einem landwirtschaftlichen Anwesen. Hinter der Aktion steckt der Feuerwehrverein Steinselb.

Wie Kathleen Mohr von der Steinselber Wehr auf Nachfrage der Frankenpost sagt, sei die Entführung gut vorbereitet gewesen. Beteiligt hätten sich nicht nur Mitglieder der Wehr, sondern auch Mitverschwörer aus Schönwald, Großwendern, Heidelheim und Schönlind.

Gemeinsam machten sich demnach die gut zwei Dutzend Maibaum-Diebe am frühen Sonntagmorgen auf den Weg nach Thiersheim. Aufs Geratewohl war die Truppe allerdings nicht unterwegs. Denn die Anführer hatten vorher bereits herausgefunden, wo der Maibaum der Thiersheimer versteckt war. „Der Maibaum war in einem Fahrsilo neben einer Maschinenhalle gelagert“, sagt Kathleen Mohr.

Mit vereinten Kräften wurde der Baum dann auf einen Langholzanhänger gewuchtet und mit einem Traktor im wahrsten Sinn des Wortes verschleppt. Die ganze Aktion dauerte gut eineinhalb Stunden, dann war es vollbracht.

Hohe Auslöse

Natürlich sollen die Thiersheimer ihren Maibaum zurückbekommen – wenn die Auslöse stimmt. Für den Zusammenschluss der Maibaum-Diebe wird der Feuerwehrverein Steinselb die Verhandlungen führen. Und Kathleen Mohr hat auch schon die „Lösegeld-Liste“ zusammengestellt: Gefordert sind zehn Kisten Bier, 50 Paar Bratwürste und 50 Steaks. „Immerhin waren wir ja eine starke Mannschaft. Und es sollen ja alle satt werden und ihren Durst stillen können“, lacht sie. In Thiersheim wisse man schon Bescheid. „Ich habe auch meine Telefonnummer weitergegeben.“

Beim traditionellen Maibaum-Klau waren die Steinselber schon in der Vergangenheit ziemlich engagiert. Ihr letztes Opfer waren die Maibaumaufsteller aus Großwendern, die damals ebenfalls ihren Maibaum auslösen mussten. Einige Helfer aus Großwendern waren am Sonntagmorgen mit dabei in Thiersheim – was wiederum zeigt, wie schnell sich beim Maibaum-Klau die Fronten ändern können. ago

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