Kracher-Derby um Klassenerhalt Playdowns: Wölfe treffen auf Tigers

Feierten gegen die Tölzer Löwen den dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen: die Wölfe-Cracks (von links) Lukas Slavetinsky, Amadeus Egger, Daniel Leavens, Mike Glemser und Jan Hammerbauer. In den Playdowns trifft der VER Selb ab 16. März auf den Erzrivalen aus Bayreuth. Foto: /Mario Wiedel

Der VER Selb feiert im letzten Hauptrundenspiel der DEL2 einen 3:1-Sieg gegen Bad Tölz. Im Kampf um den Klassenerhalt wartet auf die Hohenberger-Schützlinge der Erzrivale aus Bayreuth.

 
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Selb - Der VER Selb scheint mit seinem „Masterplan“ ganz gut im Zeitplan zu liegen. Rechtzeitig vor der entscheidenden Saisonphase – den Playdowns um den DEL2-Klassenerhalt – haben die Wölfe nach der Langzeit-Krise die Kurve bekommen. Die Hohenberger-Schützlinge feierten am Montagabend gegen die Tölzer Löwen mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) den dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen. Und damit steht auch fest, mit wem es die Wölfe in der ersten Playdown-Runde zu tun bekommen: Ab Mittwoch, 16. März, duellieren sich die Selber in einer Best-of-seven-Serie mit den Bayreuth Tigers.

Mehr Fans, kein Alkohol?

Dieses Kracher-Derby hatte sich vor einigen Wochen schon Tigers-Geschäftsführer Matthis Wendel gewünscht, am Samstag auch VER-Trainer Herbert Hohenberger. Und auch Wölfe-Vorsitzender Jürgen Golly spekulierte jüngst nach dem Sieg gegen Kaufbeuren schon mit dem Erzrivalen, der am 16. März zunächst Heimrecht hat, ehe zwei Tage später Spiel zwei in der Netzsch-Arena ansteht. Dann voraussichtlich mit 75 Prozent Auslastung (knapp 3000 Zuschauer) und nur alkoholfreien Getränken, sollte das bayerische Kabinett seine Corona-Regeln bis dahin nicht ändern.

Nicht nur die Wölfe haben nach ihrer langen, 22 Spiele andauernden Niederlagenserie zuletzt mit den Siegen in Landshut (5:0) und gegen Kaufbeuren (3:2) reichlich Selbstvertrauen getankt, auch die Tölzer Löwen landeten am Samstag nach sechs Pleiten am Stück einen 7:4-Befreiungsschlag gegen den EV Landshut. Am Montagabend ging es für beide Teams nun vor allem darum, sich ein noch besseres Gefühl zu verschaffen für die Playdowns. Aber es war auch eine komische und auch kuriose Situation vor dem letzten Hauptrundenspiel. Der VER Selb hatte es selbst in der Hand, auf wen er in der ersten Runde trifft. Klar war: Behält er wenigstens einen Punkt in der Netzsch-Arena, geht es gegen Bayreuth, bei einer Niederlage nach regulärer Spielzeit wieder gegen Bad Tölz.

Selb kam gut in die Partie und schon nach 156 Sekunden zur Führung. Daniel Leavens zog aus spitzem Winkel ab und zielte ganz genau. Zwischen Latte, Pfosten, Schulter und Helm von Löwen-Keeper Jimmy Hertel schlug die Scheibe zum 1:0 ein. Die Wölfe blieben gegen die ersatzgeschwächten, mit nur 13 Feldspielern angereisten Oberbayern zunächst am Drücker, gerieten aber mit ihrer ersten Überzahlsituation etwas ins Schlingern. Nach einem Slavetinsky-Patzer stand Gäste-Topscorer Dibelka plötzlich frei vor Bitzer, der Selber Keeper reagierte aber ganz stark. Die Partie wurde nun etwas zerfahren, auch wegen einiger Strafzeiten auf beiden Seiten. Die Hausherren mussten eine Minute sogar mit zwei Mann weniger agieren, konnten sich nicht nur in dieser Phase vor allem bei Bitzer bedanken, dass es bei der knappen Führung blieb. Auf der Gegenseite wurde es erst nach einem guten Selber Powerplay (13.) wieder gefährlich. „Wir waren teilweise zu fahrlässig“, kritisierte Hohenberger.

Im Mittelabschnitt knüpfte Selb wieder an den guten Start aus dem ersten Drittel an. Wieder dauerte es nur 127 Sekunden, da stand das 2:0 am Videowürfel. Reuß zog ab, ein Verteidiger fälschte ab und Hertel griff mit der Fanghand neben die Scheibe. Selb geriet dann zwar in Unterzahl, ließ aber nur eine Möglichkeit zu, bei der Bitzer wieder zupackte. Von den Gästen war insgesamt nicht die ganze große Lust auf alle drei Punkte und damit ein Wiedersehen in der nächsten Woche mit Selb zu verspüren.

Aquin versaut Shutout

Zu Beginn des Schlussdrittels rettete Bitzer seinem Team in Unterzahl mit einer Glanztat gegen Brandl die Zwei-Tore-Führung. Die Löwen gingen in der Folge mehr Risiko, der Selber Sieg sollte aber nicht mehr wirklich in Gefahr geraten. Die Wölfe ließen nur wenig Zwingendes der Gäste zu. Und was aufs Tor kam, wurde eine Beute von Bitzer. Auf der Gegenseite vergaben die Selber noch einige gute Kontermöglichkeiten, ehe Vantuch zur Entscheidung ins mittlerweile verwaiste Bad Tölzer Tor traf. Den Shutout für Wölfe-Keeper Bitzer versaute 23 Sekunden vor der Schlusssirene ausgerechnet der Ex-Selber Aquin.

VER Selb: Bitzer (Weidekamp) – Slavetinsky, Egger; Walters, Deeg; Lilik, Ondruschka; Gimmel - Miglio, Thompson, Leavens; Schwamberger, Vantuch, Gelke; Reuß, Glemser, Hammerbauer; Hechtl, Naumann, Klughardt.

Schiedsrichter: Steinecke/Gossmann. – Zuschauer: 655. – Tore: 3. Min. Leavens (Slavetinsky) 1:0, 23. Min. Reuß (Walters) 2:0, 58. Min. Vantuch (Leavens, Slavetinsky; empty-net) 3:0, 60. Min. Aquin (Horschel, Merl) 3:1. – Strafminuten: Selb 8, Bad Tölz 4.

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