Problematisch ist die Erkrankung allerdings für Schwangere, die selbst noch nie eine Ringelrötel-Infektion durchgemacht haben. „Insbesondere im ersten Trimester besteht die Gefahr, dass die Viren auch das ungeborene Kind infizieren können“, sagt Reckert.
Nach Angaben des Berufsverbands der Frauenärzte und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe kann dies bei einem ungeborenen Kind zu Blutarmut (Anämie), Wasseransammlung in Haut und Gewebe (Hydrops fetalis) sowie zu Fehlgeburten und Totgeburten führen. „Schwangere können sich nur schlecht vor einer Ansteckung schützen“, warnt der Kinderarzt Reckert, „da Infizierte mit Ringelröteln bereits ein bis zwei Wochen vor dem Auftreten von Symptomen ansteckend sind.“
Allerdings gibt es die Möglichkeit, sich testen zu lassen, ob ein Immunschutz gegen Ringelröteln besteht. Ein Bluttest kann die Anzahl an Antikörpern gegen Ringelröteln bestimmen.
Wie zeigt sich eine Infektion mit Ringelröteln?
Teils klagen die Kinder über Kopfschmerzen, sind matt und haben leichtes Fieber. „Manchmal verläuft die Erkrankung auch komplett ohne Krankheitsgefühl“, sagt Till Reckert. Gut erkennbar ist die Krankheit an dem typischen, nicht juckenden Hautausschlag. Dabei bildet sich etwa ein bis zwei Wochen nach einer Ansteckung zunächst eine schmetterlingsförmige, großfleckige Rötung auf beiden Wangen. Die Hautveränderung zeigt sich dann auch auf Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß.
Gibt es Medikamente oder einen Schutz vor Ringelröteln?
Gegen die Viren gibt es keine Medikamente. Oft ist der Krankheitsverlauf auch so milde, dass ein paar Tage Ruhe ausreichen, um sich auszukurieren. Auch gibt es – anders als bei Röteln – keinen Impfstoff. Nur wer sich noch nicht mit Ringelröteln angesteckt hat, ist gefährdet zu erkranken. Hat man die Krankheit einmal überstanden, ist man lebenslang geschützt und kann sich nicht erneut infizieren. Tatsächlich sei es schwer, sich vor Ringelröteln zu schützen, sagt der Kinderarzt Reckert, weil die Ansteckungsgefahr dann am größten ist, wenn sich noch gar keine Symptome zeigen.