Krebs-Früherkennung Wenn Nachlässigkeit zur Gefahr wird

Krebs kann in vielen Fällen geheilt werden, wenn man die Krankheit rechtzeitig entdeckt. Der Tag der Krebsvorsorge soll Menschen sensibilisieren, die kostenlosen Angebote zu nutzen.

 
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Besonders bei der Teilnahme an der Früherkennung von Hautkrebs gibt es noch viel Luft nach oben. Foto: © Panthermedia / Andriy Popov

Anlässlich des Tags der Krebsvorsorge am 28. November gibt es gute und weniger gute Nachrichten aus dem Landkreis Kulmbach. Die Teilnahmequote an der Hautkrebsvorsorge liegt in der Kulmbacher Region über dem bayerischen Durchschnitt, heißt es in einer Mitteilung der AOK. So liegen so manche Vorsorge-Quoten über dem Landesdurchschnitt. Allerdings gibt es auch Rückgänge. Und in allen Fällen gilt: Es gibt deutlich noch Luft nach oben bei praktisch allen Vorsorgeangeboten, gleich zu welcher Erkrankung.

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Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte in Bayern haben sich im vergangenen Jahr noch einmal positiv entwickelt, berichtet die Krankenkasse. Das zeige der aktuelle „Früherkennungsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die Daten des WIdO beziehen sich auf alle gesetzlich Versicherten in Bayern.

Danach waren bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge (plus 39,3 Prozent), an den Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs (plus 13,8 Prozent) sowie am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 13 Prozent) deutliche Anstiege gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu erkennen. „Bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs war jedoch ein Rückgang von 3,1 Prozent zu verzeichnen und das Hautkrebs-Screening war um 2,7 Prozent rückläufig“, sagt Markus Rother, stellvertretender Direktor der AOK in Bayreuth, die auch für Kulmbach zuständig ist.

In diesem Jahr steht beim „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening im Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten der Anspruchsberechtigten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. Bei der Teilnahme der AOK-Versicherten am Hautkrebs-Screening zeigen sich aber deutliche regionale Unterschiede. Bei der Hautkrebsvorsorge liegt der Landkreis Kulmbach über dem bayerischen Durchschnitt. Eine Analyse der 96 bayerischen Kreise und kreisfreien Städte für die Jahre 2021 bis 2023 ergab, dass die höchsten Inanspruchnahme-Raten in den Kreisen Neu-Ulm (47,3 Prozent), Bad Tölz-Wolfratshausen (42,6 Prozent) und Schweinfurt (41,9 Prozent) zu finden waren. Am anderen Ende des Spektrums fanden sich die Städte Bamberg (12,9 Prozent) und Bayreuth (15,5 Prozent) sowie der Landkreis Bayreuth (17,1 Prozent). „Der Landkreis Kulmbach liegt mit 33,5 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt von 32,4 Prozent“, informiert Markus Rother und ergänzt: „Mit Blick auf die Teilnahmeraten und angesichts des Klimawandels, kann ich nur allen Versicherten ans Herz legen, regelmäßig das , regelmäßig das Hautkrebs-Screening wahrzunehmen.“

Um die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen zu unterstreichen, hat die AOK mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) im Jahr 2022 den „Tag der Krebsvorsorge“ ins Leben gerufen. Damit wollen AOK und DKG über Ablauf und Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen informieren und Menschen motivieren, häufiger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. So bietet die Krankenkasse auf ihrer Homepage den „Vorsorg-O-Mat“ an, der Interessierte nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen informiert. Auf den Homepages von AOK und DKG gibt es zudem Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Untersuchungen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft weist darauf hin, dass das medizinische Wissen über Krebserkrankungen nie so groß gewesen sei wie heute. In vielen Fällen könne Krebs inzwischen geheilt werden.

Voraussetzung: Die Krankheit muss frühzeitig erkannt werden. Tumore, die im Frühstadium entdeckt werden, können bei manchen Krebsarten in neun von zehn Krankheitsfällen geheilt werden. Unverständlich aus Sicht der Experten, warum nur jede zweite Frau über 20 und jeder fünfte Mann über 45 die kostenlosen Untersuchungen in Anspruch nimmt.