Die Opposition und auch Vertreter der Ukraine haben der Bundesregierung wiederholt Zögerlichkeit bei der Lieferung schwerer Waffen vorgeworfen. Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen verlangte am Wochenende nach deutscher Führung. Kanzler Scholz hatte Vorwürfe der Zögerlichkeit wiederholt zurückgewiesen, auf bislang geleistete Unterstützung verwiesen und "übereiltes Agieren" abgelehnt. Scholz befindet sich derzeit auf einer Afrika-Reise.
Industrie will Flugabwehrpanzer liefern
Staatssekretärin Möller sagte bei "Berlin direkt" zu Waffenlieferungen, es sei innerhalb der Nato festgehalten, "dass keine Schützen- oder Kampfpanzer westlichen Modells geliefert werden. Und dazu gibt es auch bisher keine Veränderung der Position aller westlichen Nationen". Der Marder ist ein Schützenpanzer, der Leopard ist ein Kampfpanzer.
Die deutsche Waffenindustrie will der Ukraine mit Genehmigung der Bundesregierung im Juli eine niedrige zweistellige Zahl an Gepard-Flugabwehrpanzern liefern. Kiesewetter sagte dazu, die Ukraine freue sich über den Gepard, habe ihn sich aber nicht gewünscht, "weil sie das nicht brauchen von der Sache her. Sie brauchen Marder, und sie brauchen Kampfpanzer."