Nach der Tat soll der Mann in eine Flüchtlingsunterkunft geflüchtet sein, aus der er vor dem Angriff auch gekommen sein soll. Dort waren noch zwei weitere Männer aus Eritrea, die die Beamten zunächst mit zur Dienststelle nahmen. Die zwei Männer wurden später wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Verdacht gegen sie habe sich nicht erhärtet.
"Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten", teilten die Behörden mit.
Warnung vor voreiligen Schlüssen
Die Tat könnte auch eine politische Dimension bekommen, weil ein Asylbewerber als tatverdächtig gilt. Mehrere AfD-Politiker gingen darauf schon am Montag ein. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte vor voreiligen Schlüssen: "Ich kann nur warnen, irgendwelche Zusammenhänge aufzustellen, bevor überhaupt die Tat aufgeklärt ist." Auch Strobl rief zu Besonnenheit auf: "Dieses Ereignis darf kein Anlass und keine Rechtfertigung für Hass und Hetze sein", sagte er. Diese Straftat müsse mit aller Konsequenz aufgeklärt und der Täter mit aller Konsequenz bestraft werden.
Die Polizei bat darum, "keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten". AfD-Politiker wie die Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel wiederum thematisierten in Stellungnahmen genau diesen Aspekt.
Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium. Der türkische Botschafter Ahmet Basar Sen forderte eine lückenlose Aufklärung der Tat, welche die türkische Gemeinschaft stark verunsichert habe. Der Botschafter hatte am Morgen nach eigenen Angaben die Familie des gestorbenen Mädchens besucht. Er habe den Eltern die Anteilnahme der türkischen Gemeinschaft ausgesprochen, sagte Sen. Der Angriff sei ein Schock für alle.