Konkurrenten gehen andere Wege
Und was sagt die Konkurrenz zu dem Telekom-Vorhaben? O2 äußert sich zurückhaltend. O2-Chef Markus Haas rechnet weiter mit einer hohen Nachfrage nach direkter App-Nutzung. "Wir werden sehen, ob sich die Sprachassistenten auf dem Smartphone so stark durchsetzen, dass sie letztendlich die Apps verdrängen." Der Netzbetreiber sieht sich angesichts veränderter Konsumentengewohnheiten auf der Gewinnerseite. Neue KI-Anwendungen bräuchten mehr Daten, also werde das Datenvolumen pro Nutzer steigen.
Vodafone möchte ebenfalls kein eigenes KI-Smartphone auf den Markt bringen. Künstliche Intelligenz könne die Handybedienung zwar vereinfachen. Aber: "Um hilfreiche KI-Dienste auf die Handys zu unseren Kunden zu bringen, setzen wir auf Partnerschaften, beispielsweise mit Google", sagt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot.
Positives Feedback von Branchenexperten
Unabhängige Fachleute werten das Telekom-Vorhaben positiv. Analyst Ben Wood vom Marktforschungsinstitut CCS Insight sieht KI-Assistenten, auch KI-Agenten genannt, als einen Trend auf der diesjährigen Mobilfunk-Messe MWC. Damit solle die Smartphone-Nutzung intuitiver werden.
"Das ist ein lobenswertes Ziel, wenngleich es in der Realität nur schwer zu erreichen ist", sagt Wood. "KI ist ein Game-Changer, und sie wird wahrscheinlich die zukünftige Art der Interaktion mit Smartphones tiefgreifend verändern." Wood sieht das Telekom-Vorhaben als weiteren Beleg, dass die Preise für umfangreiche KI-Funktionalitäten in Smartphones sinken.