Kulmbach Auf dem Weg zum grünen Landkreis

Zusammen mit den Vertretern anderer Regionen nahm Landrat Klaus Peter Söllner (vorne rechts) die Auszeichnung als HyStarter-Region in Berlin entgegen. Foto: Franz Josef

Kulmbach will seine Infrastruktur für Wasserstoff ausbauen. Man habe viel vor und wolle möglichst schnell klimaneutral sein. Die vor kurzem erhaltene Auszeichnung sei dafür allerdings nur ein Mosaikstein, heißt es aus dem Landratsamt.

 
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Kulmbach ist ab sofort offizielle Modellregion für Wasserstoff. Am Donnerstag erhielt der Landkreis die Auszeichnung durch Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr.

In Kooperation mit dem Wasserstoff-Spezialisten Rainer Herold von MSR-Innovations, Kulmbach und Raphael Stautner vom Institut für Energietechnik (IfE) der Technischen Hochschule Amberg-Weiden sowie Unternehmen und universitären Bildungseinrichtungen sei ein überzeugendes Bewerbungskonzept erstellt worden, für das der Kreis nun auch offiziell als HyStarter-Modellregion des Bundes ausgezeichnet wurde. Seit der Bekanntgabe der HyStarter-Regionen im September 2021 arbeite man konstruktiv an einem Wasserstoffkonzept für die Region.

Am 10. Mai wurde bereits der dritte Strategiedialog zur Aufstellung des regionalen Wasserstoffkonzepts für den Landkreis Kulmbach im Rahmen des Programms abgehalten. Aufgrund der pandemischen Umstände wurden alle Dialoge bisher online durchgeführt. In Kleingruppenarbeiten werden Priorisierungen zur Wasserstoffvision 2030 zu Quellen der Stromerzeugung, Erzeugungspfade und Anwendungen im Landkreis erarbeitet. Für den 30. September und 1. Oktober sei zudem eine Wasserstoff-Roadshow im Kulmbacher Industriegebiet am Goldenen Feld geplant.

Das Wasserstoff-Konzept des Kreises

Steigerung der Erneuerbaren Energien für die Wasserstoff-Erzeugung, Errichtung einer Infrastruktur für Autos und Nutzfahrzeuge, Schaffung eines Absatzmarktes für Baumaschinen-Hersteller, Einsatz von schweren Maschinen im Steinbruch oder im Straßenbau, Bildungsoffensive zur Wasserstoff-Mobilität, Nutzung von Wasserstofffahrzeugen für die Instandhaltung und Reparatur, Qualifikation für Berufskraftfahrer, Entwicklung von Wasserstoff-Technologien unter anderem auch zur Nutzung der Elektrolyse-Abwärme.

Die Umsetzung der Projekte sei eine große Herausforderung und ohne weitere Förderungen nicht zu realisieren, heißt es aus dem Landratsamt. Daher wurde nun seitens der Arbeitsgruppe für die Schaffung einer Wasserstofftankstelle für Privatwagen und Nutzfahrzeuge eine Förderprojektskizze eingereicht. Wasserstoff sei ein bedeutender Mosaikstein auf dem Weg zum klimaneutralen Landkreis. Man aktualisiere derzeit das Klimaschutzkonzept mit digitaler CO2-Bilanz und beteilige sich am Zertifizierungsverfahren European Energy Award. Über 65 Prozent des Stromverbrauchs im Landkreis werde bereits mit Hilfe regenerativer Energien erzeugt. Diesen Anteil wolle man noch weiter gemeinsam erhöhen.

Sollte ein Unternehmen oder eine Institution daran Interesse haben, an der Wasserstoff-Modellregion mitzuwirken, kann diese sich an das Klimaschutzmanagement des Landkreises Kulmbach unter der Tel. 09221/707-148 oder unter flieger.ingrid@landkreis-kulmbach.de melden.

Kategorie: HyStarter

HyLand ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und soll dazu beitragen, Wasserstoff als Energieträger wettbewerbsfähig zu machen.

Die HyStarter Förderung richtet sich an Kommunen, die sich zu einer Wasserstoffregion entwickeln wollen. Diese werden ein Jahr lang von einem Konsortium begleitet, um ein Netzwerk von Akteuren zu gründen und ein Konzept zum Aufbau einer regional integrierten Wasserstoffwirtschaft auszuformulieren. Das Konsortium setzt sich aus Unternehmen zusammen, die auf dem Gebiet von Wasserstoff hohe Kompetenzen vorweisen.

red

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