Kulmbach-Burghaig Stadtwerke erlassen Abkochgebot

Bei Proben sind Fremdkörper im Trinkwasser aufgetaucht. Jetzt heißt es vorsichtig sein im Ortsteil Burghaig.

 
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Das Trinkwasser in Burghaig muss bis auf weiteres abgekocht werden. Dazu raten die Stadtwerke Kulmbach. Foto: picture alliance/dpa/Monika Skolimowska

Wegen  mikrobiologischer Verunreinigungen sollen die Menschen in Teilen von Burghaig  ihr Trinkwasser ab sofort abkochen. Das teilten am Mittwoch die Stadtwerke Kulmbach mit.  Betroffen seien folgende Straßen: Lindigweg, Lindig, Birkenstraße, An der Sandgrube, Bergsteig und Eichweg. Außerdem die Hausnummern 27, 31, 32, 33, 34, 36, 38, 40 und 42 im Rosenweg, die dortige Gartenhütte sowie die Petzmannsberger Straße 39.

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Wie Oliver Voß, stellvertretender Werkleiter   und Abteilungsleiter Versorgung, unser Redaktion sagte,  seien bei Proben Bakterien gefunden worden.  Die Proben führen Experten der Firma Analab aus Rothwind regelmäßig in den Hochbehältern durch – insgesamt komme man so auf mehrere hundert im Jahr.  Das Trinkwasser werde nun genau untersucht. Laut Voß ist mit nähere Erkenntnissen frühestens in 48 Stunden zu rechnen. Dann werde man sehen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.  Um die Qualität des Trinkwassers wieder auf gewohnten Stand zu bringen,  führten die Stadtwerke  in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt umfangreiche Rohrnetzspülungen und eine  Reinigung des Hochbehälters Burghaig durch. Das könne in den kommenden Tagen zu Trübungen führen, so Voß.

Bis die Maßnahmen  wirken, empfehlen Versorger und Gesundheitsamt, das für den menschlichen Verzehr bestimmte Leitungswasser abzukochen.  Das gelte fürs Trinken ebenso wie für die  Zubereitung von Speisen und Getränken oder zum Waschen von Lebensmitteln, die roh verzehrt werden „Einmalig sprudelnd aufkochen und langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen“, heißt es in einem Schreiben der Stadtwerke an die betroffenen Haushalte. Zur Körperpflege sollte bei Kleinkindern sowie Kranken oder immungeschwächten  Personen ebenfalls abgekochtes und dann abgekühltes Wasser verwendet werden.

  Erst am Donnerstag letzter Woche hatte Stadtsteinach ein Abkochverbot erlassen müssen. Dort waren letzte Woche an einer Messstelle Kolibakterien nachgewiesen worden. Am Montag konnten die Behörden Entwarnung geben. „Das Gesetz ist hier  übervorsichtig“,  sagte Bürgermeister Roland Wolfrum. Er verwies darauf, dass  genau ein „E. Coli-Bakterium“ in der Probe gefunden worden sei. „Einen auf ganz Stadtsteinach“, so Wolfrum. Der Grenzwert für diese Bakterien liegt bei null. Seine Schlussfolgerung: „Das ist wie wenn man 0,0001 Promille hat und wird verhaftet.“ Allerdings könne das Gesundheitsamt wegen der geltenden Regelungen nicht anders entscheiden.