Kulmbach Geschmückte Traktoren setzen Lichter der Hoffnung

Stephan Herbert Fuchs

Landwirte ernten viel Aufmerksamkeit:  Die Rundfahrt durch Kulmbach mit  weihnachtlich geschmückten Schleppern  erweist sich einmal mehr als Hingucker und Publikumsmagnet.

 
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Kulmbach - Tannenzweige, Lichterketten, bunt blinkende LEDs in den riesigen Rädern und Nikolausmützen auf den Köpfen der Fahrer: Nachdem die weihnachtlichen Traktorkorsos in den zurückliegenden Jahren bei Groß und Klein auf großen Anklang gestoßen waren, haben sich auch diesmal wieder Bauern aus Kulmbach zusammengetan. Sie haben ihre Schlepper festlich geschmückt und sich am Freitag vor dem zweiten Adventswochenende auf eine Rundfahrt durch die Stadt gemacht.

Nach der Corona-Pandemie und den vielen schlechten Nachrichten über den Krieg in der Ukraine, die Explosion der Kosten und einem drohenden Energienotstand sollen „Lichter der Hoffnung“ gesetzt werden, waren sich die beiden Hauptorganisatoren  Kathrin Erhardt aus Motschenbach und Stefan Seidel aus Wacholder vom Zusammenschluss „Eure Kulmbacher Landwirte“ einig. „Wir wollten ein Stückweit die Landwirtschaft in die Stadt bringen und dabei eine weihnachtlichen Atmosphäre schaffen“, so einer der Fahrer. „Wenn es uns dabei gelingt, dass der eine oder andere etwas intensiver über die heimischen Bauern nachdenkt, dann haben wir unser Ziel schon erreicht“, sagt sein Berufskollege.

Die Landwirte brachten dabei nicht nur Kinderaugen zum Funkeln. Trotz der kurzfristigen Ankündigung auf Facebook sowie in den lokalen Medien und trotz heftigen Schneeregens säumten viele hundert Schaulustige die Straßen und ließen sich von der außergewöhnlichen Aktion verzaubern. Ziel war es, einen vorweihnachtlichen Farbtupfer in die Stadt und die Landwirtschaft ins Gespräch zu bringen. Politische Banner gab es nicht. Bei der Fahrt wurde aber Geld für einen sozialen Zweck gesammelt.

Der Traktorkorso war mit ungefähr 40 Fahrzeugen am Milchviehbetrieb von Hermann Grampp in Melkendorf gestartet. Polizei und Feuerwehr sicherten dabei den Konvoi ab. Nach der Fahrt kreuz und quer durch die Innenstadt, unter anderem durch Weiher, über den Holzmarkt und den Zentralparkplatz machten die Schlepper auf dem Parkplatz des Schwimmbades am Rande der Stadt halt. Dort gab es die Gelegenheit, die Fahrzeuge zu fotografieren, mit den Bauern ins Gespräch zu kommen und den Nikolaus höchstpersönlich zu treffen. Außerdem gab es Glühwein, Früchtepunsch, Tee und selbstgebackene Plätzchen für einen guten Zweck. Die Spenden sollen demnächst der Geschwister-Gummi-Stiftung überreicht werden.

Begeisterter Zuschauer

Beeindruckt von der Traktoren-Parade und der riesigen Resonanz zeigte sich auch MdL Rainer Ludwig, der sich unter den Besuchern befand: „Es sind gerade unsere bäuerlichen Betriebe, die unsere Ernährungssicherheit gewährleisten und mit erneuerbaren energetischen Maßnahmen einen maßgeblichen Teil zum Klima- Natur- und Umweltschutz beitragen. Unsere Landwirte sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung eines nachhaltigen Wirtschaftens. Unsere Landwirte gehören neben unseren Mittelstand und handwerklichen Betrieben in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft. Ein großer Dank an alle Akteure um Initiator Stefan Seidel für diese akzentsetzende Initiative.“

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