Kulmbach Initiative für bessere Radwege

Kulmbach landete vor zwei Jahren auf dem letzten Platz des Fahrradklimaindexes des ADFC. Eine Initiative will das jetzt ändern. Foto: Stefan Linß

Holprig und gefährlich – so empfinden viele Fahrradfahrer in Kulmbach ihren Alltag auf zwei Rädern. Ein Bündnis will etwas dagegen unternehmen und ruft zum Mitmachen auf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kulmbach braucht mehr und vor allem sicherere Radwege. Zumindest ist das das Ziel einer Initiative aus Kulmbacher Grünen zusammen mit der SPD und dem allgemeinen deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Die bayerische Staatsregierung hat 2017 versprochen, den landesweiten Anteil des Radverkehrs bis 2025 von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln. Bis jetzt ist er aber nur um einen Punkt auf elf Prozent gestiegen“, erklärt Christian Ohnemüller, Kreissprecher der Grünen.

Radwege, Abstellanlagen und Mitnahmemöglichkeiten würden fehlen oder seien häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen. „Wir Kulmbacher können davon ja bekanntlich ein Lied singen“, meint Ohnemüller. Beim letzten Fahrradklimaindex des ADFC im Jahre 2020 sei Kulmbach bekanntlich auf Platz 415 von 415 gelandet. Der Kreissprecher der Grünen fragt sich deshalb: „Wenn nicht bei uns mehr Potenzial besteht – wo sonst?“

Auf dem Land fehle ein Alltagsradwegenetz zwischen den Ortschaften. Oft habe man nur die Wahl zwischen holprigen Feldwegen oder dem gefährlichen Radeln auf der Landstraße, wo man mit sehr hohen Geschwindigkeiten und wenig Abstand von schweren Fahrzeugen überholt werde. Radmitnahme in Bus und Bahn sei teuer, nicht garantiert oder meist gar nicht erst möglich. „Deshalb hat sich ein Bündnis vieler Parteien und Vereine zusammengetan und das Volksbegehren Radentscheid ins Leben gerufen. Es soll ein Radgesetz geschaffen werden, das die Staatsregierung verpflichtet, den Radverkehr endlich voran zu bringen“, erklärt Ohnemüller.

Seit dem 16. Juni sammele das Bündnis deshalb nun schon Unterschriften für den ersten Schritt hin zum Volksentscheid. Die erste Hürde stellt dabei der Zulassungsantrag. Dafür braucht das Bündnis bayernweit 25 000 Unterschriften. Der zweite Schritt sei das Erlangen eines Volksbegehrens, wofür eine Millionen Bürger unterschreiben müssen. Hiefür haben sie zwei Wochen Zeit, um in den Rathäusern ihre Unterschrift abzugeben. Die letzte Hürde sei dann der Volksentscheid, bei dem im Wahllokal oder per Briefwahl abgestimmt wird. Am Freitag, 12. August, möchte das Bündnis nun auch durchstarten, und lädt ab 17 Uhr am Kulmbacher Gewürzbrunnen zu einer Kick-off-Veranstaltung ein.

Autor

Bilder