Kulmbach Kinder haben ab sofort Vorfahrt im Hallenbad

Gabi Fölsche
Durch die Pandemie sind die Schwimmkurse ins Stocken geraten. Damit Kinder sie baldmöglichst nachholen können, herrscht bald „Schichtbetrieb“ im Kulmbacher Hallenbad. Foto: reimund@arth.de/Reimund Arth

Wegen der Pandemie warten derzeit 500 Kinder in Kulmbach auf einen Schwimmkurs. Doch das soll sich bald ändern.

 
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Kulmbach - Verständnis ist gefragt bei den Freizeitschwimmern, die regelmäßig das Hallenbad nutzen. Denn bis Ende Mai werden die Bahnen künftig stark von Kindern belegt sein, die ihre Schwimmkurse nachholen. Grund sind die Corona-Regeln, sie gestatten lediglich 50 Personen im Bad und 35 Menschen, die sich im Wasser aufhalten.

Oberbürgermeister Ingo Lehmann betonte bei einer Pressekonferenz, dass den Stadtwerken derzeit eine Warteliste mit rund 500 Kindern vorliege, die sich für Schwimmkurse im Hallenbad Kulmbach gemeldet haben – und die Liste werde immer länger. Dass Kinder schwimmen lernen sei von immenser Wichtigkeit, so Lehmann. „Ich sehe die Organisation der Kurse als unsere Pflichtaufgabe. Fakt ist, dass die Jungen und Mädchen im Hallenbad nun Vorfahrt haben“, betonte Lehmann. Von den 500 Nichtschwimmern, kommen an die 50 Prozent aus dem Landkreis. Deshalb hofft Lehmann auch auf die finanzielle Unterstützung des Landratsamtes.

Der Leiter der Stadtwerke, Stephan Pröschold, unterstrich, dass die Sicherheit der Kinder an erster Stelle stehe. „Es galt bei der Hallenbadnutzung aber auch eine Balance mit den Wünschen der anderen Badegäste zu finden“, betonte Pröschold. Deshalb werde unter der Woche jeweils ein Schwimmkurs parallel zum Badebetrieb stattfinden. Samstag und Sonntag hingegen am Vormittag jeweils zwei. „Das heißt, dass etwa die Hälfte des Bades durchgängig für Schwimmkurse genutzt werden kann“, sagte Pröschold. In den Ferien hingegen wird das Hallenbad ausschließlich für die Schwimmkurse genutzt – und steht somit der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. „Ausnahme ist der Warmbadetag am Mittwoch, dieser bleibt für die Allgemeinschwimmer offen“, informierte Pröschold. Zu welchen Zeiten das Hallenbad genutzt werden kann, ist auf der Internetseite der Stadtwerke zu ersehen, die auch über die Anzahl der tatsächlichen Besucher informiert. „Die Kurse finden nicht immer zu gleichen Zeiten statt, deshalb ist es sinnvoll, sich vor einem Besuch zu informieren“, rät der Leiter der Stadtwerke.

Laut dem Vorsitzenden der Wasserwacht Kulmbach, Reimund Arth, haben sich bereits 90 Kinder zu den Schwimmkursen der Ortsgruppe angemeldet. Hinzu kommen 38 Kinder, denen in Stadtsteinach das Schwimmen beigebracht werden soll. Für weitere 20 Jungen und Mädchen steigt der ehemalige Bademeister, Gerhard Spindler, erneut ins Becken, um ihnen das Schwimmen beizubringen. Weitere 60 Interessenten mussten auf die Sommersaison vertröstet werden, da im Winter kein Platz mehr frei war. Mit im Boot sind auch die Ortsgruppen Mainleus und Himmelkron sowie die DLRG, bei denen allesamt die Anfrage nach freien Plätzen direkt erfolgen muss. Reimund Arth bittet ehemalige Ausbilder, den Verein bei der Ausbildung der Jungen und Mädchen zu unterstützen. Heike Schweens von der Schwimmabteilung des ATS Kulmbach erklärt, dass zwischen fünf und sieben Jahren für ein Kind die richtige Zeit sei, um das Schwimmen zu erlernen. Nach dem Kurs hätten die Kinder aber lediglich eine Frühschwimmfähigkeit. „Das heißt, die Kinder können sich gerade mal so über Wasser halten. Schwimmen können die Kinder deshalb noch lange nicht“, meint die Trainerin. Sie bittet Eltern, immer mit den Kindern baden zu gehen und sie nicht aus den Augen zu lassen. Nachdem die Eltern wegen der Hygieneregeln nicht mit in die Umkleiden dürfen, bittet sie diese, ihren Kindern Kleidung und Schuhe anzuziehen, aus denen die Jungen und Mädchen selbst wieder rein und rauskommen.

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