Kulmbach/Nairobi - Die Wochen vor der Geburt ihres ersten Kindes hatte sich Miriam Keis aus Kulmbach ganz anders vorgestellt. Doch dann hat die Corona-Krise das ganze Leben der 32-Jährigen und ihres Ehemannes auf den Kopf gestellt. Das Ehepaar, das bislang in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gelebt hatte, wollte eigentlich am 26. März gemeinsam nach Deutschland fliegen. Ihr Sohn sollte in der Heimat von Miriam Keis zur Welt kommen. Alles war geplant. Der Flug war gebucht, Ehemann Bob hat ein Visum, das vom 25. März an gültig ist. Doch der gebuchte Flug wurde, wie so viele in dieser Zeit gestrichen, Reisebeschränkungen griffen immer mehr um sich. Allen Bemühungen, nach Hause zurückzukehren, stand immer auch die Zeit entgegen. Die hochschwangere Frau darf nur noch bis Anfang April in einen Flieger. Ihr Mann Bob fällt jetzt unter die Einreisebeschränkungen in Deutschland. Binnen kürzester Zeit hing die ganze Familie in der Luft. Jetzt gibt es zwar Hoffnung, aber von der Lösung des Problems ist die Familie weit entfernt: Wenn alles gut geht, wird Miriam Keis am Mittwochmorgen in Frankfurt ankommen. Dann wird sie eine Odyssee hinter sich haben und keine Ahnung, wann sie ihren Ehemann wiedersehen wird. Die Kulmbacherin stellt sich schon darauf ein, dass sie ihr Kind ohne ihren Mann zur Welt bringen wird.