Kulmbach Neues Leben für Heinersreuther Hof

In neun Tiny-Häusern finden Lebensmittelmacher einen Platz zum Austausch und Experimentieren. Doch das ist nicht das Einzige, worauf sich Menschen in der Region freuen dürfen.

 
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Frank Kühne (links) will mit dem Heinersreuther Hof einen Sehnsuchtsort erschaffen. Mit im Bild Annegret Kühne, Landrat Klaus Peter Söllner und Bürgermeisterin Anita Sack sowie Sebastian Türk (rechts) als ausführender Bauunternehmer. Foto: Uschi Prawitz

In Heinersreuth entsteht auf einem alten Bauernhof ein „Freiraum für Lebensmittelmacher“. Diese Vision eines Orts, an dem Genuss, Austausch und Innovation aufeinander treffen, verfolgt die Adalbert-Raps-Stiftung laut eigenen Aussagen bereits seit einigen Jahren. Ursprünglicher Treffpunkt des „Clubs der kochenden Männer“, ging der Hof im Jahr 2000 in das Eigentum der Stiftung über.

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„Mein Vater Horst Kühne, der Mitglied dieses Koch-Clubs war, fühlte sich dem Hof sehr verbunden“, erzählte Frank Kühne, Vorsitzender Stiftungsvorstand, am vergangenen Dienstag. Da nämlich galt es, das Richtfest für neun Tiny-Houses zu feiern, die künftig den Besuchern des Heinersreuther Hofes eine Übernachtungsmöglichkeit bieten. Neun Häuschen in Holzständerbauweise aus überwiegend lokalen, nachwachsenden Rohstoffen, eingebunden in die Natur und mit PV-Anlagen auf den Dächern. „Ökologie und Nachhaltigkeit sind der Stiftung ebenso ein Anliegen wie Genuss und Wohlfühlatmosphäre“, sagte Frank Kühne.

Schon im Herbst sollen die umfassenden Sanierungsarbeiten auf dem Hof abgeschlossen werden. Die Scheune wird saniert, sodass sie ganzjährig für Veranstaltungen genutzt werden kann. In einer Experimentierküche können sich künftig verschiedenste Experten vom Koch bis zum Wissenschaftler ausprobieren.

Zu verschiedensten Veranstaltungen sollen der Austausch und die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Lebensmittelbranche gefördert werden - vom Landwirt über Forscher bis hin zur Industrie.

Anita Sack (FW), Bürgermeisterin der Gemeinde Ködnitz, freute sich über die Wiederbelebung des Heinersreuther Hofs. „Der Gemeinderat hat das Projekt immer wohlwollend unterstützt und ich freue mich sehr, dass es vorangeht.“ Dass hier obendrein ein „Zentrum der Leidenschaft fürs Kochen“ entstehe, begeistere sie besonders. „Auch die Tiny-Häuser werden sich schön integrieren, und in der herrlichen Natur auf einem historischen Hof zu erwachen, das ist einfach großartig.“ Hier könne man tatsächlich zur Ruhe kommen.

Auch Landrat Klaus Peter Söllner (FW) zeigte sich von dem spannenden Projekt „Heinersreuther Hof“ angetan. „Unser Landkreis ist in Bayern einer der Standorte mit den meisten Arbeitsplätzen im Lebensmittelsektor“, sagte er. Daher begrüße er solche Leuchtturmprojekte im Zentrum der Genussregion. Der Landrat dankte Frank Kühne für dessen Wunsch, den Heinersreuther Hof und damit den Raum Kulmbach mit seinen vielen „Hidden Champions“ über den Landkreis und Oberfranken hinaus bekannt zu machen.

„Wir wollen einen Sehnsuchtsort schaffen, der zum Thema „Lebensmittel“ eine Strahlkraft im deutschsprachigen Raum entwickelt und sich damit in die bestehenden Initiativen im Raum Kulmbach nahtlos einreiht“, erklärte Frank Kühne. Eben einen echten „Freiraum für Lebensmittelmacher“.