Kulmbach - Jahrhunderte galten sie als Glücksbringer. Wenn sich Schwalben im Stall oder am Haus- niederlassen, so hieß es, kehrt Segen ein. Kein Wunder, wenn früher Hausbesitzer auf dem Land mit einem Lächeln auf die Nester blickten. Auf den Segen, den die Schwalben bringen, legen heute immer weniger Menschen wert. Im Gegenteil. Erich Schiffelholz, der Kulmbacher Kreisvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz, spricht von einer regelrechten "Wohnungsnot", unter der Rauchschwalben wie Mehlschwalben gleichermaßen leiden. "Nur noch wenige dulden Schwalben an ihrem Haus", weiß Schiffelholz. Sogar mit Wasserschläuchen rückten Hausbesitzer den Tieren zu Leibe, sobald sie mit dem Bau von Nestern beginnen. "Die Leute dulden den Dreck nicht an ihren schönen weißen Fassaden." Der Kulmbacher Vogelschützer ist sehr nachdenklich: "Die Glücksbringer Schwalben sind heute längst nicht mehr so beliebt." So kommt es, dass die Schwalben in Bayern mittlerweile auf der Vorwarnliste der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen. Noch ist Zeit, die Schwalben zu retten, sind sich die Vogelschützer sicher. Jeder könne etwas dazu beitragen, dass nicht in absehbarer Zeit auch noch diese Vögel zur Rarität werden.
Kulmbach Pechsträhne für die Glücksbringer
Melitta Burger 19.06.2018 - 18:16 Uhr