Kulmbach - Jürgen Stündl nimm kein Blatt vor den Mund: "Ich könnte das Kotzen kriegen, wenn jemand sagt, er sage den Tauben den Kampf an." Dahinter steckt Tierschutz ebenso wie Logik. "Was haben denn die Tauben gemacht, dass man ihnen den Kampf ansagen muss?", fragt Stündl und gibt die Antwort gleich selbst: "Wir Menschen haben doch die Tauben zu dem gemacht, was sie jetzt sind. Tauben sind seit 2000 Jahren Haustiere des Menschen. Wir haben sie gezüchtet." Tauben, jedenfalls die, die seit Jahrzehnten in Kulmbach in regelmäßigen Schüben die Gemüter erhitzen, sind laut Stündl nichts anderes als verwilderte Haustiere, um die sich keiner mehr kümmert. "Tauben können nicht entscheiden, sie vermehren sich jetzt nicht, weil es nichts zu futtern gibt. Tauben machen halt einfach." Dieses "Machen" ist ein Problem. Tauben vermehren sich, obwohl sie nicht genug zum Fressen finden. Tauben hinterlassen Schmutz, sind allgegenwärtig, leiden Mangel, werden krank.. Das will Jürgen Stündl mit seinem neu gegründeten Verein "Stadttaubenkonzept Kulmbach" jetzt ändern. Die Unterstützung der Stadt hat Stündl bereits. Und das aus gutem Grund: Zum Beispiel in Augsburg hat die Stadt mit Hilfe eines ganz ähnlichen Konzepts ihr "Taubenproblem" seit Jahren im Griff.