Es sei feststellbar, dass bei den Geflüchteten der Wunsch da ist, die Kinder möglichst schnell in die Schule zu schicken. „Die Bereitschaft ist sehr groß“, sagt Hack. Es sei tatsächlich so, dass sich viele Familien unmittelbar nach ihrer Ankunft in Deutschland nach Unterrichtsmöglichkeiten erkundigen. „Die Erfassung kann ein oder zwei Tage dauern. Da bitten wir um Verständnis“, sagt der Schulamtsdirektor. „Wir versuchen, alle sofort aufzunehmen.“
Die erste Willkommensgruppe wird kommende Woche vermutlich in Thurnau starten. Die Gruppen in Kulmbach sollen so schnell wie möglich danach bereit sein.
Auf die medizinische Schuleingangsuntersuchung wird bei den Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine verzichtet. Sie gelten als schultauglich. Ein Thema sei die Masernimpfung. „Das ist wie bei jedem deutschen Kind auch. Wenn die Masernimpfung fehlt, macht das Gesundheitsamt ein Impfangebot“, sagt Hack.
In den pädagogischen Betreuungsgruppen werden die ukrainischen Kinder und Jugendlichen an das deutsche Schulsystem herangeführt. Wie der Schulamtsleiter erklärt, gehe es weniger um den Lernstoff, sondern um eine praktische Hilfe, die den Einstieg in Deutschland erleichtern soll.
Das bayerische Kultusministerium hat ein entsprechendes Rahmenkonzept erstellt. Demnach bilden die Willkommensgruppen ein tages- und wochenstrukturierendes Angebot, dessen konkrete Ausgestaltung von den örtlichen Gegebenheiten, aber auch von den Bedürfnissen der geflohenen Kinder und Jugendlichen abhängt.
Nach Möglichkeit sollten folgende Elemente enthalten sein: eine geregelte Struktur mit festen Bezugspersonen, vielfältige Begegnungen mit Menschen im Ankunftsland, Spracherwerb und Sprachförderung, Kennenlernen des deutschen Schulalltags sowie das Kontakthalten zur ukrainischen Heimat.