Kulmbach Zahl der Arbeitslosen steigt

Deutlich mehr Menschen als im Vormonat und auch im Vorjahr mussten sich im Juli arbeitslos melden. Foto: /Carsten Rehder/dpa

Die Quote steigt in Kulmbach auf vier Prozent. 268 Menschen mehr sind im Juli im Landkreis ohne Beschäftigung als noch vor einem Jahr. Es gibt gute Nachrichten.

 
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„Im Agenturbezirk Bayreuth-Hof waren im Juli deutlich mehr Arbeitslose zu verzeichnen als im Vormonat. Ein guter Teil des Anstiegs steht dabei im Zusammenhang mit dem Schul- und Ausbildungsende in Bayern“, sagt der Chef der Arbeitsagentur in Hof, Sebastian Peine. Bei 4,3 Prozent liegt die Arbeitlosenquote jetzt agenturweit in Stadt und Landkreis Hof, Bayreuth und Kulmbach. Zwar liegen die Kulmbacher mit einer Quote von vier Prozent nochunter dem Schnitt. Allerdings ist auch hier die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung deutlich gewachsen.

„Vor den Sommerferien wurden wieder etwas mehr offene Stellen gemeldet als im Juni. Der Stellenzugang lag sogar leicht über dem Vorjahresniveau“, sagt Peine. Die Beschäftigung habe sich in den vergangen sechs Jahren im Agenturbezirk Bayreuth-Hof sehr positiv entwickelt. Zwischen Dezember 2017 und Dezember 2023 sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um mehr als 9500 Personen angestiegen. Der Anstieg basiere d ausschließlich auf dem Zuwachs Beschäftigter mit ausländischer Staatsangehörigkeit, erklärt Agenturleiter Sebastian Peine die Entwicklungen.

268 Arbeitslose mehr in Kulmbach

Im Landkreis Kulmbach ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli angestiegen. 1648 Personen waren arbeitslos, 70 mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 268 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug die Arbeitslosenquote 3,4 Prozent.

Im Juli haben sich im Landkreis Kulmbach zahlreiche junge Menschen arbeitslos gemeldet, insbesondere Absolventen betrieblicher Berufsausbildungen, für die ein Verbleib bei ihrem Ausbildungsbetrieb nicht in Betracht kam. Fast alle haben konkrete Pläne für den Herbst dieses Jahres. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im Juli etwas verhaltender. Der Kulmbacher Arbeitgeber-Service nahm mit 129 Stellenangeboten 13 neue Stellen weniger entgegen als im Juni.

Das waren auch 62 Stellenangebote weniger als im Juli 2023. Verstärkt gesucht werden aktuell Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Elektroniker und Anlagenmechaniker Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat ebenso dringenden Arbeitskräftebedarf wie das Hotel- und Gaststättengewerbe. Von Januar bis Juli gingen mit 1044 Stellenangeboten 213 Meldungen weniger ein als im Vorjahreszeitraum.

Mehr Menschen beschäftigt

Im Landkreis Kulmbach kann die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Dezember 2017 (27 359 Beschäftigte) bis Dezember 2023 (29 908 Beschäftigte) einen Zuwachs von 2049 Personen oder beachtlichen 7,5 Prozent verbuchen. Auch in Kulmbach hat die steigende Beschäftigung von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit einen großen Anteil am Beschäftigungszuwachs. 1141 Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren Ende 2017 zu verzeichnen. Im Dezember 2023 hatte sich deren Zahl bereits auf 2393 mehr als verdoppelt. Bei Beschäftigten mit deutscher Staatsbürgerschaft gab es ein Plus von 797 Beschäftigten oder drei Prozent. Betrachtet man den Personenkreis der Geflüchteten, so stieg die Zahl der Beschäftigten aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien seit 2017 von 77 auf 262, darunter auch 30 Azubis.

Auch bei den Geflüchteten aus der Ukraine gab es eine positive Entwicklung: waren Ende Dezember 2021 noch 35 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Landkreis Kulmbach sozialversicherungspflichtig beschäftigt, hatte sich die Zahl bis Dezember 2023 schon auf 129 erhöht, darunter 7 Auszubildende. red

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