Kulmbacher Bierwoche Das etwas andere Bierfestgedicht

Genau zugehört hat im vergangenen Jahr Ministerpräsident Markus Söder (links) als OB Ingo Lehmann sein Gedicht vorgelesen hat. Foto: Klaus Rössner

Wie jedes Jahr hat auch heuer OB Ingo Lehmann zum Auftakt der Kulmbacher Bierwoche sein traditionelles Gedicht vorgelesen. Diesmal war jedoch einiges anderes. Wer genau zugehört hat, kann einen Preis gewinnen.

 
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Es ist Jahr für Jahr ein Höhepunkt bei der Eröffnung der Kulmbacher Bierwoche: Das Bierfestgedicht, das der Oberbürgermeister vor dem Anzapfen des ersten Bierfasses auf der Bühne im prall gefüllten Feststadel am EKU-Platz spricht. Heiß erwartet sind die Themen, die der Oberbürgermeister in seinem Gedicht aufgreift, um sie dann in humorvoller und launiger Art und Weise den tausenden von Zuhörern vorzutragen.

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In diesem Jahr war dies allerdings ein bisschen anders: Ingo Lehmann verzichtete nach eigenen Worten ganz bewusst auf tagespolitische Themen und widmete sein Bierfestgedicht ganz der Musik.

„In meinem Gedicht sind zahlreiche Lieder versteckt, die wir zu einer lustigen Geschichte verpackt haben – natürlich in Reimform. Es tauchen viele Liedtitel als solche auf, allerdings auch bekannte Zeilen aus beliebten und berühmten Liedern“, erklärte Lehmann. Da das Gedicht in diesem Jahr durch die Vielzahl an eingebauten Liedern etwas ganz Besonderes sei, veranstaltet die Stadt Kulmbach ein Gewinnspiel.

Teilnehmer müssen die Anzahl der Lieder erraten, die sich in dem Gedicht verstecken. Als Lied gilt sowohl der Titel als auch eine Textzeile aus einem bekannten Song. Die Stadt Kulmbach verlost unter allen Teilnehmern, die die richtigen Antwort eingesandt haben oder am nächsten an dieser liegen, viermal fünf Biermarken. Wer teilnehmen will, kann seine Antwort (es genügt lediglich die Anzahl an gefundenen Liedern) inklusive seines vollständigen Namens und seiner E-Mail-Adresse an gewinnspiel@stadt-kulmbach.de senden. Auch eine Teilnahme über den Postweg ist möglich. Hierzu einfach die Antwort, den vollständigen Namen und die E-Mail-Adresse in einem frankierten Umschlag oder auf einer Postkarte an Stadt Kulmbach, Pressestelle, Marktplatz 1, 95326 Kulmbach senden oder im Briefkasten des Rathauses einwerfen. Einsendeschluss ist Dienstag, 30. Juli, um 17 Uhr.

Mitarbeiter der Stadt Kulmbach sowie deren Verwandte ersten Grades sind von der Teilnahme ausgeschlossen, heißt es vom Rathaus. Zudem behalte sich die Verwaltung vor, nach eigenem Ermessen Personen von der Teilnahme auszuschließen, wenn berechtigte Gründe vorliegen. Das Mindestalter der Teilnehmer liegt bei 16 Jahren.

Es werden entweder unter den richtigen Antworten oder, falls es keine richtigen Antworten gibt, unter all jenen, die höchstens vier Lieder danebenliegen, maximal vier Gewinner ermittelt. Sollten danach mehr als vier Teilnehmer gewinnberechtigt sein, entscheidet das Los. Die Gewinner werden am 30. Juli per E-Mail benachrichtigt und können die Biermarken dann ab dem 31. Juli im Rathaus abholen.

Das Bierfestgedicht:

Das Bierfest beginnt heut‘ endlich wieder,

und seit Wochen hab‘ ich im Kopf ganz viele

Lieder. Und so kam mir die Idee ganz fein,

die Lieder baust Du alle in das

Bierfestgedicht mit ein.

Drum hört jetzt zu ganz aufgeweckt,

ob ihr alle versteckten Lieder entdeckt!

Mei Frau, die war im Reisefieber,

und fragt mich „Wann vereis‘ mer wieder?

Ich hatte heut Nacht nen böhmischen

Traum, ich will mir die Welt anschaun!“

„Margit“, sag ich, „wo willst denn hin“?

Viele Ziele hatte sie im Sinn.

„In München steht ein Hofbräuhaus,

da geht die Schickeria ein und aus.

Und ich will die Eisbärn seh’n,

und auf der Vogelwiese steh’n!

In einem Bett im Kornfeld will ich schlafen

und griechischen Wein trinken am Hafen!

Da gibt’s nen Ort, jenseits von Eden,

da ist viel los, da triffst Du jeden!

Und ich war noch niemals in New York,

Mensch Ingo, jetzt fahr mit mir halt endlich

amoll fort.“

„Mamma mia“, dacht ich mir, „des wird ein

Trip, bin ich doch so gar net der

Urlaubstyp.“ Aber ich hab zugsag’t, ganz

beschwingt, weil ich wusst, dass Wider-

stand nix bringt.

Für Margit tu ich alles, des is ja klar,

aber, hab ich zu ihr gesagt, bis zum Bierfest

sind wir wieder da! Und bei einem Ziel bin

ich sicher nicht dabei, ich flieg nicht in die

Südsee, des gibt kein Bier auf Hawaii!

Dunkel war’s, der Mond schien helle,

und ich packte blitzeschnelle,

unsre sieben Sachen zam

und setzte mich ans Lenkrad ran.

Unterwegs hab ich mich ein paar Mal

g‘fragt: Warum hast Du nicht nein gesagt?

Denn ganz egal, wo wir auch war’n,

es war halt nirgendswo so schö wie bei uns

daham! Zuerst stand Österreich auf der

Liste, wir standen mit dem Anton aus Tirol

auf der Piste, das Ganze war ein voller Witz,

mit Skifoahrn wird’s im Sommer nix.

Auf Schienen ging’s weiter, über die Grenze,

auch das ging schief, der Zug hatte keine

Bremse. Dort angekommen war’s dann s

chon ein bisschen schöner,

in Bella Napoli trafen wir zwei kleine

Italiener. In eine kleine Kneipe haben die

uns geschickt, dort hat man auf eine Insel

mit zwei Bergen einen traumhaften Blick.

Der Blick war ganz schön, aber die

Portionen zu klein, „Margit“, sag ich, „wann

fahr’n wir endlich wieder heim“.

Doch mei Frau war begeistert und bestellte

nen Wein, denn 7 Fässer Wein können uns

nicht gefährlich sein!

Tja, und so langsam fand der Tag sei End‘,

und über uns der Himmel brennt

und der Wein, der war quietschsauer,

bei jedem Schluck ein kalter Schauer.

Als Letztes ging‘s für uns in einem Taxi nach

Paris, laut meiner Frau ein echtes Paradies.

Da triffst‘ die ganze Hautevolee,

zum Frühstück Canapès

und ein Wildberry Lillet.

Doch das war mir dann zu viel,

in meinem Kopf ein klares Ziel:

Scheiß auf Schickimicki, ich will jetzt ein

Bier, „Margit, pack die Koffer, nach Kulm

bach fahren wir!“

Denn ich wollt nur eins, ich wollt mein

Glück, alles egal, ich wollt nach Kulmbach

zurück. Der Weg nach Hause war noch weit,

doch wir müssen los, wenn unser Bierfest

wieder schreit. Komm Margit halt Dich fest

und wir reiten in die Sonne,rief ich zu meiner

Frau mit voller Wonne.

Denn diese eine Liebe, wird nie zu Ende

geh‘n, mit Euch allen hier zu feiern und in

Eure Funkelperlenaugen seh’n. Und heuer,

schon im dritten Jahr, ist unser

Ministerpräsident Markus Söder da.

Langsam bist Du hier daheim,

kann es wirklich Liebe sein?

Ich sag einfach: Hello again!

Es ist schön, dass Sie heut‘ wieder bei uns

senn!

Das zeigt, dass alle Wege nach Kulmbach

führn, auch Markus will immer wieder

dieses Fieber spür’n!

Und das lässt mir keine Ruh,

vorhin flüsterte er mir zu:

„Ingo, ich käm auch noch hier her,

selbst wenn ich König von

Deutschland wär.“

Und ich hab g’sagt, das ist kein Scherz,

„Alles besser als Friedrich Merz.“

Zum Bierfest führte jetzt am Ende zum

Glück unsre Reise,

die Perfektion in bester Art und Weise!

Wir sagen Dankeschön, Laudato si,

wollen feiern mit Joanna, Layla und der

Marie, Die Cordula Grün ist auch mit dabei,

und auch die Sweet Caroline stimmt munter

mit ein. Die Hände zum Himmel, den Krug in

der Hand,

wenn’s Bierfest ist, brauch ich kein

Westerland. So reisen wir durch’s Leben,

mit Liedern stets im Ohr, und hier im Stadel

singt 9 Tage lang ein Chor.

Ein Prosit der Gemütlichkeit,

auf unser Fest im Ort,

Ein Hoch auf uns, Hulapalu,

in Kulmbach immerfort.

Das Leben, das ist ernst genug,

ein bisschen Spaß muss sein,

ab heut heißt’s Viva Frankonia,

ich glaub, da simmer dabei!

Denn jetzt wird wieder in die Hände

gespuckt, auf den Bierbänken eng

zusammengeruckt, an Tagen wie diesen, da

stoßen wir an, ich frage Euch: Wenn nicht

jetzt, wann dann?

Also komm ich jetzt zum Ende,

nehmt Eure Krüge in die Hände!

Jetzt geht’s dem Fässla an den Kragen,

jetzt wird der Hahn hineingeschlagen.

Jetzt wünsch ich Euch a schöna Zeit,

mit Bratwörscht, Bier und ohne Streit!

9 Tage Zelten, hebt die Maß an,

a toll’s Bierfest wünscht Euch

Euer Ingo Lehmann.

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