Kulmbacher Sternfahrt Sicherheitstraining für Biker

Teil des Trainings ist ein Parcours, bei dem Biker im Zickzack durch Pylonen manövrieren müssen, um die Geschicklichkeit zu trainieren. Foto: privat

Das Fahrradfahren verlernt man nicht, heißt es. Beim Motorrad ist das nicht anders, allerdings kann nach dem langen Winter eine Auffrischung nicht schaden. Möglichkeit dazu gibt es bei der Kulmbacher Sternfahrt.

 
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Links ums Hüttchen, rechts ums Hüttchen, einmal im Kreis herum, dann im Schritttempo über eine Wippe fahren – welch ein Spaß! Zum 20. Jubiläum der Kulmbacher Motorradsternfahrt am 22. und 23. April findet erstmalig ein solcher Geschicklichkeit-Parcours für Motorradfahrer auf dem Gelände der Kulmbacher Brauerei statt. Doch ein solches Training für Motorradfahrer sei viel mehr als reines Vergnügen. Biker könnten sich nach dem Winter in sicherer Umgebung wieder an die eigene Maschine gewöhnen, und durch gezielte Übungen ein besseres Gefühl für das eigene Fahrvermögen bekommen, erklärt die Kulmbacher Brauerei. Durch das Training könnten Biker dann in brenzligen Situationen im Straßenverkehr frühzeitig und souverän reagieren.

„Vorbild für unseren Geschicklichkeit-Parcours ist das Training der amerikanischen Polizei. Dort sieht man zum Beispiel, wie wendig eine eigentlich sperrige Harley sein kann – vorausgesetzt, man weiß mit ihr umzugehen“, sagt Siegfried Winter, 2. Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Fahrlehrer und Zweiradreferent.

Beherrschung ist alles

„Es geht vor allem darum, dass der Biker lernt, dass nicht das Motorrad etwas mit ihm anstellt, sondern er die Maschine – vor allem in kritischen Situationen – beherrscht“, meint Winter. Damit wird deutlich: Der Sinn dieser Übungen ist nicht das Erlernen möglichst rasanter Kurvenfahrten. Ein souveräner und vertrauter Umgang mit dem eigenen Motorrad dient der Sicherheit. Denn wer die wirklichen Grenzen seiner Maschine kennt und gleichzeitig ein gesundes Selbstvertrauen in seine Fahrkünste hat, könne in einer Notsituation womöglich doch noch ausweichen, anstatt geradeaus auf ein Hindernis zu prallen.

„Der Parcours fordert den Teilnehmern höchste Konzentration ab. Es geht darum, sich Stück für Stück an die eigenen Grenzen vorzutasten, die Balance zu verfeinern und so zu lernen, wie sich die Maschine in den unterschiedlichen Situationen verhält“, sagt Winter. „Bei derartigen Fahrübungen profitierten nicht nur Fahranfänger, sondern auch versierte Motorradfahrer, die schon seit Jahrzehnten im Sattel sitzen und meinen, alles zu beherrschen. Als Biker lernt man halt nie aus.“ Interessierte können beim Kulmbacher Biker-Event an beiden Tagen einfach mit ihrer Maschine am Parcours-Gelände hinter dem Markgrafen Getränkemarkt vorbeischauen. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Voranmeldung nicht nötig. Unter allen Teilnehmern werden hochwertige Preise verlost. Etwa Motorradhelme der Marke Shoei, oder auch ein iPad sowie VIP-Tickets für die Motorrad-Weltmeisterschaft MotoGP.

Die Kulmbacher Motorradsternfahrt sieht sich als ein wichtiger Baustein in der Unfallprävention und damit im Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“, des bayerischen Innenministeriums. Das Themenspektrum bleibt in der 20. Auflage der Motorradsternfahrt breit gefächert. Ob ein Pkw-Überschlag- oder Aufprall-Simulator, ein nachgestelltes Unfallszenario mit einem Traktor oder ein Lichttunnel zum Thema Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Das Angebot sei bewusst nicht nur auf Motorradfahrer beschränkt, sondern beziehe sich auf alle Verkehrsteilnehmer jeglichen Alters. Damit setzen die Veranstalter– das bayerische Innenministerium und die oberfränkische Polizei, sowie die Partner Kulmbacher Brauerei und Rock Antenne – ein deutliches Zeichen im Einsatz für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

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