"Kasper König war einer der ganz Großen im Kunstbetrieb. Mit seiner Kenntnis, seinem Urteilsvermögen und seiner Unbestechlichkeit hat er das Museum Ludwig wieder auf Weltniveau gehoben", sagte der Direktor des Museums Ludwig, Yilmaz Dziewior.
König hatte dem Museum im vergangenen Jahr den Angaben zufolge rund 50 Kunstwerke aus seiner persönlichen Sammlung geschenkt. Das Museum veröffentlichte auch eine frühere Aussage Königs. "Das Museum ist ein öffentlicher Raum. Es gehört allen und keinem."
SPK-Präsident: "König wird nur schwer zu ersetzen sein"
König erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2009 den "Lifetime Achievement Award" des New Yorker Guggenheim-Museums. Er war tief im Kulturbetrieb verwurzelt, äußerte sich bisweilen aber kritisch. Im Interview mit dem "Zeitmagazin" sagte er vor einigen Jahren: "Wenn ich heute noch mal jung wäre, würde ich mich mit Musik oder mit Film beschäftigen."
König weiter: "Es geht heute um zu viel Geld, und ich mag diesen Individual-Hype der Künstler auch nicht. Manche Künstler denken, nur weil sie ein paar gute Bilder gemalt haben, können sie auch eine Oper inszenieren, und verstehen dann nicht, dass sie ausgebuht werden."
Auch der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, äußerte sich zu Königs Tod: "Kaum jemand hat die zeitgenössische Kunst als Kurator so sehr geprägt wie er, in Deutschland wie international", sagte er. "Kasper König wird nur schwer zu ersetzen sein, wir werden ihn vermissen und seine Leistungen immer im Gedächtnis bewahren."
Anfang Juli war bekanntgeworden, dass König seine bedeutende Privatsammlung mit 400 Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst versteigern will. Noch seien nicht alle Taxierungen abgeschlossen, aber es sei mit einem Erlös von mehreren Millionen Euro zu rechnen, teilte das beauftragte Kölner Auktionshaus Van Ham mit.
Allein das bisher am höchsten taxierte Werk - ein sogenanntes Date painting des 2014 gestorbenen japanischen Künstlers On Kawara - wurde auf 500.000 bis 700.000 Euro geschätzt. Die Werke sollten in einer von König selbst kuratierten Ausstellung im Auktionshaus präsentiert werden, die Versteigerungen waren für den 1. und 2. Oktober geplant.