Lange im Schatten
Wie sehr auch die tschechischen Nachbarn das Projekt Kulturstadt Bayern Böhmen schätzen, machte Generalkonsulin Kristina Larischová allein durch ihre Anwesenheit deutlich. Sie sagte: „Gerade Bayern und Tschechien haben viel zu lange im Schatten des Eisernen Vorhangs leben müssen. Wir wissen, wie wertvoll ein offenes Europa ist.“ Vor allem für die jungen Leute sei es ungewohnt gewesen, als wegen der Pandemie die Grenzen geschlossen waren. „Ich freue mich, dass das Centrum Bavaria Bohemia mit großer Zuversicht ein breites Programm vorbereitet hat, damit die Pandemie bald wieder vergessen ist.“ Der gemeinsame Grenzraum lebe von solchen Begegnungen. „Nun kehrt die Normalität zurück, und wir sind sehr froh, dass wir uns wieder persönlich treffen dürfen.“
Auf die Lehren aus der Corona-Zeit wies Landrat Peter Berek hin: „Die Pandemie hat eines gezeigt: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hängt immer auch an einem seidenen Faden. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir Grenzen überwinden.“ Und das gelinge vor allem im persönlichen Gespräch. Er wünschte der Stadt Wunsiedel ein „erfolgreiches, vor allem verbindendes Kulturjahr und viel Interesse der Bürgerschaft aus der gesamten Euregio-Region“.
Gemeinsames Haus Europa
Josef Želený erinnerte als Vertreter der Stadt Ostrov an die Anfänge der Städtepartnerschaft mit Wunsiedel vor zwölf Jahren. „Während dieser Zeit sind wir beide durch diesen Austausch um viele Erfahrungen reicher geworden. Viele Projekte sind entstanden, und wir haben ein neues Kapitel aufgeschlagen.“ Die gegenseitigen Besuche seien Tradition geworden; doch die Pandemie habe es für längere Zeit unmöglich gemacht, einander zu treffen. „Das war keine leichte Zeit für uns; wir mussten neue Wege suchen, um die Partnerschaft am Leben zu erhalten. Doch wir haben es sehr gut verkraftet.“ Der Beweis sei die Teilnahme an Veranstaltungen wie der Sommerlounge oder jetzt der Kulturstadt. Želený dankte der Stadt Wunsiedel „für diese wunderbaren Jahre“: „Wir haben gemerkt, der Ausdruck ,gemeinsames Haus Europa’ sind keine leeren Worte.“