Kunst im Schönwalder Rathaus Bemalte Haut zum Jubiläum

Ganz erstaunliche Verwandlungen machen die Models bei Rosel Grassmann durch. Foto: Florian Miedl

Rosel Grassmann bemalt keine Leinwände, sondern Menschen. Daraus ergeben sich fantastische Fotos. Die sind derzeit nun in der 125. Ausstellung im Schönwalder Rathaus zu sehen.

 
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Schönwald - „Die Haut ist unser schönstes Kleid. Sie kann Leinwand und Spiegel zugleich sein. Sie zu schmücken, gibt uns Sicherheit, lässt uns stärker, mutiger, selbstbewusster oder einfach nur anders sein.“ Wenn Rosel Grassmann über ihre „Leinwand“ spricht, spürt man ihre Leidenschaft: Die Künstlerin bemalt menschliche Haut.

Dabei entsteht ihre Kunst aus der Interaktion, und jedes Ergebnis ist so unterschiedlich und vielfältig wie die Charaktere selbst, die sich von ihr bemalen lassen. Dabei sei eines immer gleich: „Im Schutz der Farbe erlebt sich jeder Mensch neu, entdeckt sich neu und spürt sich neu, lässt sich ein und hat Spaß an seinem neuen Kleid“, erzählt die Darmstädterin, die unter anderem in New York und New Mexiko gelebt hat.

Rosel Grassmann bemalt ihre Menschen aber nicht nur, sie fotografiert sie dann auch. Und dabei entstehen oft Bilder von unglaublicher Tiefe. Seit Freitag ist eine ganze Reihe dieser teils großformatigen Bilder in den Gängen des Schönwalder Rathauses zu sehen.

Es war die erste Vernissage seit Beginn der Pandemie – und ein Jubiläum gab es obendrein zu feiern, nämlich die 125. Ausstellung. Bürgermeister Klaus Jaschke bezeichnete die Eröffnung als einen „Lichtblick in einer von Auflagen und Einschränkungen geprägten Zeit“. Für die lange Reihe an Ausstellungen mit ihrer großen Vielfalt bedankte sich Jaschke bei Arno Hanold, der das Kunstangebot einst initiiert hatte. Zusammen mit seiner Frau Ingrid kümmert sich Hanold noch heute um die Organisation. Dafür gab es Aufmerksamkeiten seitens des Stadtoberhauptes. Jaschke dankte auch der Musikschule Selb-Schönwald, die zwei ihrer Zöglinge ins Rathaus entsandt hatte: Fabian Thoß und Felix Leupold, beide unlängst mit Preisen bei „Jugend musiziert“ dekoriert, umrahmten das Geschehen gekonnt auf der Gitarre. Etwa ein Vierteljahr lang werden die Werke von Rosel Grassmann im Rathaus zu bewundern sein. Lust, sich selbst einmal von ihr „verschönern“ zu lassen, bekommt der Betrachter schon nach wenigen Minuten.

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