Kein Wunder, dass Geschäftemacher ganz unterschiedlicher Couleur damit werben: Zu Weihnachten haben allerlei "himmlische Geschenke" Extrakonjunktur. Unter besagtem Etikett finden gute Christen zum Christfest im Internet Kreuze und Kugelschreiber, Badesalz und Frühstücksbrettchen mit Motiven für gläubige Herzen. Aus Henstedt-Ulzburg kündigt sich Kunstgewerbe des Erzgebirges an; aus Liechtenstein Engelsfiguren (mit Rosen um die Stirn oder einem Herzen vor der Scham), dazu Literatur über "Himmlisches Wissen". Und so weiter. Regelrecht räumlich greifen indes nur wenige Anbieter aus. Etwa der gewesene Papst Benedikt XVI.: In seinem Namen vertreibt die zur deutschen katholischen Kirche gehörende "Weltbild"-Gruppe ein vom Ex-Pontifex gesegnetes Goldkreuz für 29,99 Euro; dass sein Heilspruch das Kleinod auch wirklich traf, bestätigt ein Zertifikat. Für zehn Euro weniger "können Sie eine echte Sternschnuppe als Glücksbringer verschenken", jubelt das - dem Aberglauben nicht abgeneigte - Versandhaus dem Verbraucher zu und offeriert Kleintrümmer eines 1576 in Argentinien niedergegangenen Meteoriten mit Echtheitsgarantie nebst Gedicht. Ein Blick genügt: Wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich ja was wünschen. Wer es ausdrücklich kosmisch haben will, wendet sich an "Sterntaufe Deutschland": Dort können winzige Erdlinge riesige Himmelskörper käuflich erwerben - genauer: ihnen gegen gutes Geld offiziell einen Namen geben. "Wir taufen nur gut sichtbare Sterne", versichern die Betreiber und bürgen für "schnelle Abwicklung". Bei hundert Milliarden Sonnen in der Milchstraße dürfte der Vorrat noch für einige Weihnachtsfeste reichen.