Kunstkirchweih in Tröstau Wenn die Kunst aufs Land kommt

Am Wochenende gibt es an den unterschiedlichsten Stationen in Tröstau Kunst zu sehen. Foto: /Daniel Fischer

Am Wochenende feiert Tröstau Kunstkirchweih. An den beiden Tagen stellen um die 30 Künstler ihre Werke im gesamten Ort aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Tröstau - Lange war es still um die Kultur im Landkreis Wunsiedel und im Rest der Republik. Der kleine Trupp des Kultur- und Kunstvereins Tröstau um Wolfgang Hermann jedoch gab sich mit dem Gedanken an Rückzug nicht zufrieden. Nach einem auflagenkonformen „Stodlvirus“ im Sommer 2020 planten die Mitglieder bereits wieder für 2021. Doch ein erneuter Lockdown brach herein, und das kulturelle Leben war am Boden. Dennoch begann der Verein im Januar dieses Jahres laut Mitteilung vorsichtig, in die Zukunft zu blicken.

Hoffen auf guten Besuch

Und nun stehen die Tröstauer kurz vor dem im Frühjahr noch kaum denkbaren Szenario, dass sich bei den momentanen Inzidenzwerten eine „Kunstkirchweih alternativ“ veranstalten lässt. Damit diese der Ursprungsidee nahekommt, hat der Verein sich in mehreren Sitzungen über Künstlerinnen und Künstler, Ausstellungsorte und das ausgeklügelte Hygienekonzept die Köpfe zerbrochen. Das Ergebnis: Kunst auf dem Land traut sich wieder in die Öffentlichkeit. Mit einem bunten Programm mit Künstlerinnen und Künstlern geht der Verein an den Start. Knapp 30 Teilnehmende an unterschiedlichsten Stationen, die coronakonform begeh- und beschaubar sind, bilden den Kern der diesjährigen Veranstaltung. Dazu gibt es Musik, an immer wieder anderen Orte. „Tröstau gewinnt in diesem Jahr erneut an Bedeutung im kulturellen Leben Oberfrankens“, ist der Vorsitzende Wolfgang Hermann sicher. Die Aktiven im Verein hoffen nun auf guten Besuch ihrer Veranstaltung. „Die Menschen lassen sich hoffentlich wieder auf eine solche Veranstaltung ein, nachdem die Kultur so lange stillstand, und kaum etwas vorwärts zu gehen schien“, hofft sich der für die Medienarbeit zuständige Daniel Fischer.

Wunsch nach Veränderung

Dass erneut Künstlerinnen und Künstler dabei sind, die bisher noch nicht teilgenommen haben, zeigt den Wunsch nach dynamischer Veränderung im Kulturdorf Tröstau. „Ein gewisser Wechsel schadet einer solchen Kunstkirchweih nicht, im Gegenteil“, schwärmt Hermann. Dass die Mitglieder des Vereins noch viel vorhaben, ist bei jeder ihrer Sitzungen zu spüren. Da brodelt ein ganzer Haufen voller Ideen vor sich hin.

Nun gilt es, die Kunst in Tröstau wieder zu bewundern. Möglich wird das am Samstag von 15 bis gegen 20 Uhr. An diesem Abend werden auch die noch an ihren bisherigen Plätzen verbliebenen „Stodlvirus“-Bilder professionell illuminiert. Da lohnt sich der abendliche Rundgang ab 23 Uhr im Dorf noch einmal mehr. Am Sonntag geht es von 11 bis 17 Uhr durchs Dorf. Viele Künstler werden ebenfalls vor Ort sein. „Tröstau ist cool!“ – Das hat 2016 ein Kind an die Wand der Unterführung geschrieben. Es hat recht. red

Autor

Bilder