Kurz vorm Bayernligastart Generalprobe gelingt – Sorgen bleiben

Die SpVgg Bayern Hof gewinnt ihren letzten Härtetest, bevor die Bayernliga-Saison weitergeht, 5:1 in Mistelgau. Trainer Mikhail Sajaia zieht ein gemischtes Fazit.

 
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Fehlt weiter: Hendrik Geiler Foto: Mario Wiedel

Auf dem Papier sieht es nach einer mehr als gelungenen Generalprobe aus. Eine Woche vor dem Restart der Fußball-Bayernliga Nord schlägt die SpVgg Bayern Hof im letzten Härtetest den SV Mistelgau auf deren Kunstrasenplatz mit 5:1. Doch gegen den Bezirksligisten aus dem Bayreuther Landkreis offenbart die Mannschaft von Mikhail Sajaia auch Schwächen, die sie sich an diesem Samstag (Anstoß 14 Uhr) beim Würzburger FV definitiv nicht erlauben darf. So fiel auch das Urteil des georgischen Fußballlehrers aus. „Es waren gute Sachen dabei – und auch nicht so gute“, stellte der nach der Partie fest. Gerade im Umschaltspiel waren seine Schützlinge in den 90 Minuten zuvor zum Teil viel zu weit weg von ihren Gegenspielern. Das verhalf Mistelgau zu zwei klaren Tormöglichkeiten in der ersten Spielhälfte, die der SV allerdings nicht in Tore ummünzen konnte. „Wir haben da in der Rückwärtsbewegung einfach zu spät eingeschoben. Im Umschaltspiel haben wir uns schwer getan, das darf in Würzburg nicht passieren“, bemängelte Sajaia. Was die Hofer allerdings erst in Defensivnöte brachte, waren viele einfache Ballverluste. Unnötige Abspielfehler, die sich ein Bayernligist auf einem tadellosen Untergrund wie einem Kunstrasenplatz in dieser Häufung einfach nicht erlauben darf.

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Engagierter Gegner

Zugegeben: Die hohe Grundaggressivität der Mistelgauer trug auch ihren Teil zu dieser Fehlerquote bei. Sajaia sprach daher ein dickes Lob aus: „Der Gegner war genau wie ich ihn erwartet habe: heiß und willig. Sie haben gekämpft und bis zur letzten Minute über 100 Prozent gegeben.“ Die Überlegenheit der SpVgg Bayern war trotzdem zu jeder Zeit sichtbar – schon nach acht Minuten schoss Nico Schmidt die Gelb-Schwarzen in Führung, Fabian Krantz (44.) und Hüseyin Durkan (60.) bauten diese auf drei Tore aus, bevor Daniel Heißenstein (73.) den nicht für Sajaia „verdienten“ Ehrentreffer erzielte. Die Neuzugänge Jean Paul Ajala-Alexis (von SV Grün-Weiß Lübben, 89.) und Johannes Hamann (von Kickers Selb, 90. ) schraubten das Ergebnis kurz vor Abpfiff dann in die Höhe. „Das 5:1 hört sich eindeutig an, aber es war ein gutes Stück Arbeit bis dahin“, konstatierte Hofs Trainer. Und das lag nicht einmal daran, dass das Resultat am Ende zu eindeutig ausfiel – im Gegenteil. Das Manko des alten Kalenderjahres grüßt auch im neuen: die unzulängliche Chancenverwertung. Hochkaräter besaß der Bayernligist schließlich auch in Mistelgau zur Genüge. „Wir müssen hier eigentlich Tore ohne Ende machen“, kritisierte Sajaia. Angreifer Lukas Wülfert, in der Winterpause aus Trogen in die Saalestadt gekommen, bekam sogar einen lautstarken Rüffler seines neuen Coaches ab. „Er traut sich noch zu wenig, ist einfach zu schüchtern. Er muss mehr die Abschlüsse suchen, das haben ich ihm dann auch gesagt“, so Sajaia, der dem 21-Tore-Angreifer aus der Bezirksliga aber große Laufbereitschaft, Lernwillen und Leidenschaft attestierte. Allgemein war der Georgier mit den Leistungen der Hofer Neuerwerbungen sehr zufrieden, ein Sonderlob bekam Ajala-Alexis („Er steigert sich von Spiel zu Spiel“). Gut gefallen haben ihm auch die zum Teil erfolgreichen Ballstafetten über mehrere Stationen. „Wenn wir den Ball mal konzentriert laufen lassen und dann schnell in die Tiefe gespielt haben, sah das richtig gut aus“, sprach er seiner Mannschaft ein Kompliment aus.

Aufstellung noch unklar

Wie genau er sein Team dann am Samstag in Würzburg aufstellen wird, ließ er noch offen. Im Tor bekam in Mistelgau David Guyon den Vorzug vor Stammkeeper Vladyslav Vertiei. Nach Sajaias Einschätzung wird Offensiv-Leistungsträger Hendrik Geiler (Syndesmoseband) noch ausfallen und auch Innenverteidiger Simon Kasper, der im Sommer zu Ligakonkurrent Weiden wechselt, steht nicht zur Verfügung. Hofs Trainer verspricht aber, unabhängig von der personellen Besetzung: „Wir werden bei 100 Prozent sein!“