Kommentar Warum so kompliziert?

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Mieterbund und Immobilienwirtschaft befürchten ein Verwaltungschaos bei den Gas-Dezemberhilfen. Überhaupt sind viele Normen und Gesetze hierzulande zu umständlich, kritisiert unser Autor Matthias Will. Außerdem fehlt oft das Tempo.

 
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Als Heimat der Dichter und Denker schätzen viele unser Land. Deutsche Ingenieure gelten als herausragende Tüftler und Erfinder. Doch leider ist Deutschland auch ein Land der Bürokratie. Viele Normen und Gesetze sind zu kompliziert, zu aufgebläht, zu wenig transparent – alles in allem: zu wenig bürgerfreundlich. Das gilt leider auch für beträchtliche Teile des jüngsten Entlastungspakets, mit dem die Bundesregierung Gaskunden unterstützen möchte.

Es ist deshalb gar nicht verwunderlich, dass Mieterbund und Immobilienwirtschaft ein Verwaltungschaos bei der gerade beschlossenen Dezemberhilfe befürchten. Nein, die Bürgerinnen und Bürger verlangen von Politikern keine Perfektion. Schon gar nicht in Krisenzeiten. Gerade hinsichtlich drängender Probleme wie der explodierenden Energiepreise fordern und brauchen die Menschen einfache, pragmatische und schnelle Lösungen. Dem steht aber häufig die ausgeprägte deutsche Neigung entgegen, sich mit Gürtel und Hosenträger gegen sämtliche Risiken absichern zu wollen. Ebenso fehlen in der Politik oft Praxisbezug, Weitblick und Lernbereitschaft. Unser Nachbarland Frankreich etwa hat schon seit 2021 einen Gaspreisdeckel. Deutschland hingegen bastelt erst an dessen Umsetzung.

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