Hof - Eines der grausamsten Verbrechen in der Kriminalgeschichte der Region ist auch nach exakt drei Jahren noch immer nicht aufgeklärt: Der bestialische Messermord an zwei thailändischen Prostituierten, die am 11. Juni 2006 tot in ihrer Modellwohnung in der Alsenberger Straße 42 im Hofer Bahnhofsviertel gefunden wurden. Doch die Kripo lässt nicht locker. Nach den äußerst effektiven Ermittlungen der Soko "Thai" hat nun eine sechsköpfige Arbeitsgruppe die Fahndungsfäden in der Hand. Und Olaf Heber, Chef der Ermittler, macht klar: "Wir bleiben da ganz dicht dran. Wir haben schon viele Mosaiksteinchen. Aber das entscheidende Steinchen fehlt eben noch." Auch deshalb bittet der Kriminalhauptkommissar im Gespräch mit der Frankenpost die Bevölkerung und vor allem Freier und Prostituierte nochmals um Hinweise zu der Tat, die nach bisherigen Erkenntnissen wie folgt begangen wurde.

Es ist Freitag, der 9. Juni 2006. Auftakt zur Fußballweltmeisterschaft mit dem Spiel Deutschland gegen Costa Rica. Die beiden Prostituierten Samruay Longklang (54) und Bunnam Namnuad (49) - sie nannten sich in Hof Som und Tuk - werden tagsüber das letzte Mal lebend gesehen. Wenige Stunden später - in der Nacht zum Samstag, 10. Juni - drückt der Täter an der Tür des Hauses, in dem sechs Prostituiertenappartements untergebracht sind, die Klingel der Thai-Wohnung im Erdgeschoss. Arglos lassen die beiden Frauen den vermeintlichen Freier ein. Der zieht ein Messer und massakriert seine Opfer mit über 30 Stichen. Die Thailänderinnen verbluten. Der Doppelmörder flieht, so wie er gekommen ist: zu Fuß. Möglicherweise hat er ein oder zwei Handys thailändischer Bauart seiner Opfer an sich genommen. Die Handys sind bislang nicht aufgetaucht (siehe Bild). Als der Hausmeister am Sonntag, 11. Juni, in die Wohnung will, macht keiner auf. Der Mann lässt die Tür öffnen und macht den grausigen Leichenfund.