Mitarbeiter einer Bank aus der Mohrenstraße prüften zu Geschäftsbeginn eingegangene Überweisungsträger und stellten dabei einen handgeschriebenen Zettel fest, der für Aufruhr sorgte. Ein bis dahin unbekannter Verfasser forderte von dem Kreditinstitut 10.000 Euro Lösegeld, andernfalls würde man Geiseln erschießen. Das teilt die Polizei am Donnrestag mit.
Kurze Zeit später nahmen sich Beamte der Coburger Polizeiinspektion der anonymen Bedrohung an und führten erste Ermittlungen durch. Aufgrund der Deliktsschwere übernahm das Fachkommissariat für Eigentumsdelikte der Kripo Coburg die weitere Ermittlungsarbeit. Das Erpresserschreiben konnte zunächst nicht zweifelsfrei verifiziert werden, ließ jedoch erste Zweifel an der Ernsthaftigkeit erkennen.
Überwachungskamera führte zum Tatverdächtigen
Über eine Videoaufzeichnung aus dem Vorraum der Bank konnten die Kriminalbeamten erste Informationen zum Urheber des Drohschreibens gewinnen. So geriet ein 17-jähriger Coburger in den Fokus der Ermittler, der sich am Donnerstag, gegen 8 Uhr, erneut in der Bank aufhielt und noch vor Ort vorläufig festgenommen wurde. In seiner Vernehmung räumte er bereits ein, den Zettel mit der Geldforderung geschrieben zu haben.
Spaß oder Ernst?
Seine Aufenthalte im Foyer der Bank erklärte der Coburger damit, dass er sich darin aufwärmen wollte und dabei auf die unsinnige Idee gekommen sei. Nach eigenen Angaben schrieb er den Zettel mit dem Drohinhalt, warf ihn in den Briefkasten für Überweisungsträger und empfand seinen Einfall anfangs recht spaßig. Diese Ansicht teilten aber weder die Mitarbeiter der Bank noch die Polizisten, die das Erpresserschreiben stets mit der notwendigen Ernsthaftigkeit behandelten. Offensichtlich war sich der 17-Jährige der Tragweite seines Handelns nicht bewusst.
17-Jährigen erwartet eine empfindliche Strafe
Als wäre sein unüberlegtes Tun nicht schon genug gewesen, entwendete der Coburger auch noch einen Kugelschreiber samt Standfuß aus dem Bankvorraum. Er wird sich nun wegen versuchter Erpressung, Störung des öffentlichen Friedens und Diebstahls strafrechtlich verantworten müssen und muss auch mit einer empfindlichen Strafe rechnen.