Auch nach Worten des UN-Nothilfekoordinators Tom Fletcher sind die neuesten Lieferungen "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Nach Angaben der UN hatten insgesamt neun Lastwagen die Erlaubnis durch die israelischen Behörden erhalten, in den Gazastreifen zu fahren.
Großoffensive im Gange
Vor wenigen Tagen hatte Israels Armee eine neue Großoffensive im Gazastreifen begonnen. Seit Tagen fliegt die israelische Luftwaffe massive Angriffe auf Ziele in dem Gebiet. Inzwischen sind dort auch Bodentruppen im Einsatz. In der vergangenen Wochen wurden an mehreren Tagen jeweils Dutzende Tote täglich aus dem Gazastreifen gemeldet.
Israels Armee forderte zudem Anwohner der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets wegen eines bevorstehenden "beispiellosen Angriffs" auf, von dort zu fliehen. Das israelische Militär will in dem Gebiet eigenen Angaben nach gegen Terrororganisationen vorgehen. Chan Junis ist die zweitgrößten Stadt im Gazastreifen. Ein Armeesprecher teilte mit, das Militär wolle die Zivilbevölkerung zu ihrer Sicherheit aus Gefahrenzonen herausholen. Die Notlage der Menschen nach mehr als anderthalb Jahren Krieg dürfte sich weiter verschlimmern.
Der Gaza-Krieg hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Etwa 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 entführt wurden. In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 53.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.