Hof - Trotz wochenlangen Lockdowns und immer strengeren Kontaktbeschränkungen steigt der Inzidenzwert in Stadt und Landkreis Hof an oder bleibt auf dem selben Niveau. Am Donnerstag dann die bittere Nachricht für den Landkreis: Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz längere Zeit unter 200 Fällen gelegen hatte, klettert er nun auch hier über die Marke – auf 214,1. Damit fällt der Landkreis Hof nun auch unter die Gebiete, die an die Corona-Leine gelegt werden. Die 15-Kilometer-Regel gilt fortan.

Was genau bedeutet die 15-Kilometer-Regel nun?

Einwohner von Städten und Landkreisen mit einem Inzidenzwert von über 200 dürfen sich von der Grenze ihres Wohnortes für touristische Ausflüge nur noch maximal 15 Kilometer entfernen, erklärt das bayerische Gesundheitsministerium auf seiner Website. Es zählt dabei die Luftlinie, nicht die zurückgelegte Strecke. Einkaufen, Arbeiten gehen, Familien-, Arzt- sowie Krankenbesuche, Gottesdienstteilnahmen und Umzüge würden zu den triftigen Gründen zählen, die es erlauben, auch weiter als 15 Kilometer zu fahren. Der Regelsatz für Verstöße gegen die Regelung liegt bei 500 Euro. Bei einer polizeilichen Kontrolle müsse also ein triftiger Grund vorliegen, der gegenüber der Beamten glaubhaft gemacht werden muss. Eine schriftliche Bescheinigung des Arbeitgebers sei nicht zwingend erforderlich, allerdings sehr hilfreich.

Und wie lange gilt sie?

Da der Landkreis Hof die Grenze am Donnerstag, den 14. Januar, überschritten hat, gilt die Regel ab diesem Tag. Sie dauert so lange an, bis der Inzidenzwert mindestens sieben Tage in Folge unter 200 liegt, erklärt das Ministerium. Das heißt, sollte der Inzidenzwert auch die nächsten Tage über der Grenze liegen, gilt die Regel ohnehin weiter. Sollte der Inzidenzwert allerdings am Folgetag und die darauffolgenden sechs Tage unter 200 liegen, hebt sich die Regel erst danach wieder auf. Ein Beispiel: Wenn der Inzidenzwert am Samstag, den 16. Januar, das erste mal wieder unter 200 liegt und die folgenden sechs Tage auch, wäre die Regel ab Samstag, den 23. Januar, wieder außer Kraft gesetzt. Sobald der Inzidenzwert erneut ansteigt, beginnt das Zählen von vorne. Der Inzidenzwert in der Stadt Hof bleibt weiter über 200. Am Donnerstag lag er bei 248,77.

Woher kommen die meist steigenden oder gleich bleibenden Inzidenzwerte in Stadt und Landkreis Hof?

Seit dem 16. Dezember befindet sich der Freistaat sowie die gesamte restliche Republik im harten Lockdown. Ganze vier Wochen sind seither vergangen, weitere, strengere Maßnahmen kamen hinzu. Und doch beginnen die Corona-Fallzahlen nicht auffallend zu sinken. Im Landkreis Hof sticht vor allem die Gemeinde Feilitzsch mit aktuell 78 Corona-Fällen, Helmbrechts mit 47 und Rehau mit 42 Fällen heraus. Woher genau diese Fälle in den Ortschaften stammen und ob es dort einen konkreten Infektionsherd gab, beantwortet das Gesundheitsamt auf Nachfrage nur sehr unkonkret: „Wir haben in ganz Deutschland ein erhebliches Infektionsgeschehen. Das bildet sich in allen Regionen, auch in unseren Nachbarregionen ab. Von diesem allgemeinen Trend lösen wir uns nicht. Weitere spezifische Ursachen dafür sind nicht erkennbar“, sagt Claudia Köppel, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis. Weitere, detailliertere Fragen wollte die Behörde auf erneuter Nachfrage nicht beantworten.

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