Camelia Fiedler hofft daher auf einen schnellen Ausbau der Impfquote. „Bis zur Zulassung und Auslieferung der Impfstoffe, gab es in der Pandemiebewältigung nur die Instrumente des Abstands, der Hygiene, der Masken und des Lüftens. Mit der Impfung kommt nun ein sehr wichtiges Instrument hinzu.“
Landrat Klaus Peter Söllner sieht mit Sorge, wie die Ansteckungen sich weiterverbreiten. Inzwischen, sagt er, gebe schon längst nicht mehr ein Infizierter das Virus an einen anderen weiter. Die Reproduktionszahl liege jetzt bei mindestens drei, wenn es um die britische Variante geht. „Das war bei der Urvariante des Coronavirus noch ganz anders. Wir haben eine exponentielle Ausbreitung. “
Immer wieder geht auch im Gesundheitsamt Kritik ein. Vor allem dann, wenn Menschen in Quarantäne müssen, wird mittlerweile oft mit Unverständnis reagiert. „Die Kontaktpersonen werden aber nicht durch das Gesundheitsamt produziert. Sie werden durch uns nur ermittelt“, betont Dr. Fiedler.
Pandemie-Eindämmung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagt der Leiter des Krisenstabs am Kulmbacher Landratsamt, Oliver Hempfling. „Nur aufs Gesundheitsamt zu verweisen, genügt nicht. Erst wenn sich alle aktiv daran beteiligen, Corona zu besiegen, Hygienevorschriften beachten, aber auch die Quarantänevorgaben befolgen und die Kontakte minimieren, werden unsere Infektionszahlen wieder sinken“, macht Hempfling deutlich.
Am Ostermontag meldete das Landratsamt 16 weitere Coronafälle. 366 Menschen gelten im Kreis derzeit als infiziert. 186 Fälle wurden in den vergangenen sieben Tagen entdeckt. Daraus errechnet sich die Inzidenz. Am Klinikum Kulmbach werden derzeit 28 Corona-Patienten behandelt. Neun Menschen sind auf intensivmedizinische Betreuung angewiesen, heißt es in der Mitteilung der Behörden. red