Die Experten im Gesundheitsamt rechneten mit den Ausbrüchen vor allem deshalb, weil im gesamten Umfeld in der Region, aber auch im Landkreis selbst, die Infektionszahlen sehr hoch waren. „Dass sich das Virus in den Heimen so schnell ausgebreite hat, liegt schlichtweg daran, dass es sich in Clustern verbreitet. Es braucht mitunter leider nur einen einzigen Ausgangsfall, der einen solchen Ausbruch verursachen kann“, sagt Anke Rieß-Fähnrich.
Sorgen bereitet den Verantwortlichen im Landratsamt auch das weitere, überwiegend diffuse Ausbruchsgeschehen im Landkreis. „Hier machen sich aus unserer Sicht die doch zahlreichen Kontakte an den Feiertagen bemerkbar.“
Zurück zu den Impfungen. Mittlerweile sind knapp 500 Menschen im Landkreis geimpft, darunter 100 Mitarbeiter des Klinikums Fichtelgebirge. Nach wie vor sind auch im Landkreis viele Bürger skeptisch, weil sie nicht wissen, welche Nebenwirkungen die Impfung hat. Auf Nachfrage im Landratsamt teilt die Sprecherin mit, dass es bisher noch keine Mitteilungen über schwerwiegende Zwischenfälle gibt.
Dies bestätigt auch BRK-Geschäftsführer Thomas Ulbrich. „Es gab noch keine Reaktionen. Das Problem ist allerdings, dass wir häufig nicht wissen, welche unterschiedlichen Medikamente die Impf-Patienten einnehmen.“ Auch verhehlt er nicht, dass es bislang ein nicht erklärbares Phänomen gibt: Die Bewohnerin eines Seniorenheimes ist positiv auf Corona getestet worden, obwohl sie geimpft wurde. Die Zusammenhänge lassen sich derzeit noch nicht schlüssig erklären. Wahrscheinlich ist allerdings, dass sie zwar corona-positiv war, der erste Test allerdings ein negatives Ergebnis aufwies. Es gibt offenbar ein kleines Zeitfenster, in dem sich vorhandene Viren nicht nachweisen lassen.
Mittlerweile hat das Rote Kreuz eine Zusage für personelle Unterstützung durch die Bundeswehr erhalten. Am Montag, 11. Januar, sollen wieder acht Soldaten aus der Ostmark-Kaserne in Weiden die Impfteams in Wunsiedel unterstützen. Wie berichtet, sind am vergangenen Samstag die ersten acht Bundeswehrsoldaten aus Weiden nach vier Stunden Dienst im Landkreis Wunsiedel wieder abgezogen worden. Der neue Trupp soll bis Mitte oder sogar Ende Februar bleiben.