Landratsamt Wunsiedel Unkomplizierter und bürgerfreundlicher

Auf dem Werg zur E-Akte: die Digitalisierungsbeauftragte Anika Schneider mit Landrat Peter Berek. Foto: red

Smartes Fichtelgebirge auch in der Verwaltung des Landkreises Wunsiedel: Im Landratsamt hat die Digitalisierungsbeauftragte Anika Schneider ihre Arbeit aufgenommen.

 
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Unzählige Ordner, meterlange Schränke und Aktenberge – so stellen sich viele Bürger eine Behörde immer noch vor. Doch dieses Klischee trifft in vielen Bereichen längst nicht mehr zu. Verwaltungen werden digitaler und die Corona-Pandemie hat diesem Thema weiteren Schwung gegeben. Im Landratsamt Wunsiedel kümmert sich seit Kurzem Anika Schneider darum, dass dieser Schwung in der Praxis zu Ergebnissen führt. Das teilt das Landratamt mit.

Als Digitalisierungsbeauftragte des Hauses arbeitet sie laut Mitteilung daran, die Verwaltung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, der Betriebe und Unternehmen, aber auch der Mitarbeitenden im Landratsamt weiterzuentwickeln.

„Ich bin weder klassisches Verwaltungskind noch IT-lerin, sondern komme eigentlich aus der Wirtschaft. Die reizvolle Aufgabe im Landratsamt hat mich jetzt zurück in meine Heimat geführt. Ich möchte das Team auf dem Weg zur digitalen Verwaltung weiter unterstützen“, sagt die 28 Jahre alte Schneider. Es habe sich auf diesem Feld zwar schon einiges getan. „Damit der klassische Behördengang so einfach wie Online-Shopping wird, gibt es aber noch einiges zu tun.“

Die E-Akte

Aktuell befasst sich Anika Schneider nach Angaben des Landratsamtes mit der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), also der Bereitstellung von online-gestützten Anträgen. Verwaltungsleistungen sollen demnach zukünftig online zugänglich, leicht zu finden und jederzeit verfügbar sein. Nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Unternehmen könnten von den Onlineverfahren profitieren. So könne schon jetzt beispielsweise ein Jagdschein, eine verkehrsrechtliche Anordnung oder eine Meldung als Lebensmittelunternehmer über ein Online-Formular mit wenigen Klicks digital beantragt werden. Die derzeit verfügbaren Online-Verfahren sind auf der Landkreis Homepage zu finden – viele weitere sollen in den kommenden Wochen und Monaten noch folgen.

Solche Onlineverfahren bringen natürlich digitale Informationen, die innerhalb des Landratsamts weiterverarbeitet werden müssen. So werde intern gerade an der Konzeptionierung und Ausweitung der Einführung der E-Akte gearbeitet; einer elektronischen Akte, die als zentraler Ablageort für alle Inhalte eines Verwaltungsvorgangs dienen soll.

Nicht nur Technik

Doch Digitalisierung braucht auch Zeit, erklärt Anika Schneider. Eine Behörde könne nicht von heute auf morgen zur digitalen Verwaltung werden. „Digitalisierung ist keine reine Frage der Technologie, sondern muss ganzheitlich gedacht werden. Sie verändert unser Miteinander, unser Denken und unsere Arbeitskultur.“ Aus ihrer Sicht gehe es nicht darum, einfach nur Papiere digital abzulegen, sondern einzelne Prozesse dabei kritisch zu hinterfragen. „Ein schlechter Prozess wird nicht zu einem guten Prozess nur, weil er plötzlich digital ist. Bei der Umstellung muss man auch im Blick haben, wie man es den Kolleginnen und Kollegen ermöglichen kann, unkomplizierter, effizienter und vor allem auch orts- und zeitunabhängig zu arbeiten.“

„Als Smartes Fichtelgebirge möchten wir nicht nur in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie der Mobilität, der Energiewende oder im Tourismus, digitale Lösungen voranbringen“, sagt Landrat Peter Berek. „Wir packen natürlich auch bei uns im Haus kräftig an. Unser Ziel ist, mit digitalen Lösungen noch bürger- und arbeitnehmerfreundlicher zu werden.“

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