Seit 2019 machen ihr zusätzlich epileptische Anfälle zu schaffen. Sie führt sie auf einen Zeckenbiss zurück. Man habe eine Neuroborreliose bei ihr festgestellt, als Folge habe sich eine Hirnhautentzündung und dadurch dann die Epilepsie entwickelt. Anfälle kommen ihrer Beschreibung nach manchmal täglich, manchmal einmal im Monat. „Es fühlt sich an wie eine Ohnmacht, ich verliere völlig das Bewusstsein“, schildert sie den Zustand. Nur in ihrem Spezial-Bett fühlt sie sich vor Verletzungen geschützt.
Hirnblutungen wegen der Epilepsie habe sie auch schon gehabt und sich die Haut verbrüht, als sie den Wasserkocher bediente und einen Anfall bekam. Auch eine der unangenehmen Folgen der Krankheit: Sandra L. hat manchmal Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. „Ich muss umschreiben, was ich meine“, sagt sie und ergänzt leise: „Voll peinlich.“
Mit der Epilepsie werde sie leben müssen, habe man ihr erklärt. Sie hofft auf eine gute Kontrollierbarkeit der Anfälle durch Medikamente. Für ihre sämtlichen Leiden schluckt die 37-Jährige am Tag 27 Tabletten. 2021 kam noch eine Herzmuskelentzündung dazu. Der Herzbeutel füllte sich mit Flüssigkeit, was ihr noch heute Probleme bereite.
Was die Darmerkrankung angeht, verspricht sie sich viel von einer möglichen Behandlung in Hamburg, in einem Spezialzentrum. Dort möchte sie demnächst hinfahren und verhandelt noch mit der Krankenkasse wegen der Kosten.
Sandra L. bezieht Bürgergeld und beantragt gerade Erwerbsminderungsrente. Pflegestufe 3 wurde ihr bereits zuerkannt, sie besitzt einen Schwerbehinderten-Ausweis.
Eine Gegensprechanlage ist ihr großer Wunsch
Viel Geld muss sie für Trinknahrung ausgeben. Davon braucht sie 15 Flaschen am Tag, was knapp 60 Euro koste. Wegen ihrer erkrankten Bauchspeicheldrüse nimmt sie Enzyme ein und Aufbaupräparate für ihren Darm. Als Nahrungsergänzungsmittel bekommt sie das nicht von der Kasse bezahlt.
Eine wichtige Anschaffung, die ihr das Leben sehr erleichtern würde, wäre eine Gegensprechanlage. Damit könnte sie von ihrem Krankenzimmer aus öffnen, wenn etwa der Apotheken-Lieferdienst vor der Tür steht. Um die hundert Euro würde so etwas kosten, Sandra L. kann es sich nicht leisten.
Sie weiß auch nicht, wie viel sie womöglich noch zum Rollstuhl dazu zahlen muss, auf den sie schon so lange wartet. Sie braucht eine Spezialanfertigung wegen ihrer Epilepsie. Neben einer Motorisierung, um selbst zu fahren, sollte er mit einer Bremse ausgestattet sein, die eine Hilfsperson bedienen kann. Dem passenden Modell fiebert die 37-Jährige sehnlichst entgegen. Dann könnte sie endlich das Haus verlassen. Wohin würde die erste Ausfahrt führen? „Ich wäre so gerne mal auf einem Weihnachtsmarkt.“
So können Sie helfen
Hilfe für Nachbarn: Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Sandra L. helfen wollen, überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto von „Hilfe für Nachbarn“ bei der Sparkasse. Die Spenden sind absetzbar. Für Beträge von mehr als 300 Euro gibt es eine Spendenquittung (Adresse vermerken). Für kleinere Beträge reicht der Kontoauszug zur Vorlage beim Finanzamt. Die IBAN lautet: DE 29 7805 0000 0220 0204 16 - die BIC: BYLADEM1HOF