Leichtathletik Eni Kuske verdaut den Schock gut

Die hochfränkische Leichtathletik macht auf der Laufbahn wieder von sich reden: Eni Kuske feiert bei der süddeutschen Meisterschaft einen große Erfolg – auch wenn der 200-Meter-Lauf mit einem Drama startet.

 
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Eni Kuske (links) erlebte ein nervenaufreibendes süddeutsches Finale. Foto: /Ralf Görlitz

Eni Kuske von der LG Hof (IfL Hof) macht weiterhin überregional auf sich aufmerksam: Bei der süddeutschen Meisterschaft lief es für die 16-Jährige in der Werner-von-Linde-Halle in München alles nach Plan. Kuske verbesserte im letzten der vier Vorläufe ihre Bestzeit aus der Freiluftsaison (25,61 Sekunden) deutlich auf 25,15 Sekunden und war damit Schnellste der 16 Teilnehmerinnen. Für die fast vier Stunden später angesetzten zwei gleichberechtigten Zeitendläufe qualifizierten sich die acht Besten. Angesichts der knappen Zeitabstände – alle liefen im Vorlauf unter 26 Sekunden – war die angestrebte Medaille aber keineswegs sicher.

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Dann das Drama: Kuske startete im ersten Lauf auf der Außenbahn. Nach dem Startschuss ertönte sofort das Fehlstartsignal und der Schiedsrichter zeigte ihr die Rote Karte. Die Folge: Disqualifikation und ein zweiter Start ohne die verzweifelte Hoferin, die sich keiner Schuld bewusst war. Womit niemand rechnete: Auch bei diesem Start löste trotz nicht besetztem Startblock die elektronische Fehlstartprüfung aus, zum Glück für Kuske. Da ein technischer Defekt naheliegend war, wurde die Disqualifikation zurückgenommen. Trotz dieser extrem nervenaufreibenden Vorgeschichte gewann Kuske ihren Lauf souverän in 25,26 Sekunden.

Die Anspannung war damit aber keineswegs vorbei, da im zweiten Lauf die stärkste Konkurrentin und weitere sehr gute Sprinterinnen am Start waren. Emilia Kindermann (LG Stadtwerke München) konnte sich auf 25,06 Sekunden verbessern (Vorlauf 25,20 s) und den Meistertitel mit einem Vorsprung von zwei Zehntelsekunden sichern. Alle anderen kamen nicht an Kuske vorbei.

Auch für den sehr erfahrenen Trainer Hans-Jürgen Geißer war dieser Wettkampf ein Albtraum, den er in dieser Form noch nie erlebt hatte. Letztlich überwog aber bei ihm und den mitgereisten Eltern die Freude über die Vizemeisterschaft. Zeit zur Nachbetrachtung bleibt kaum. Für die bayerischen Meisterschaften am nächsten Wochenende hat Kuske ein großes Programm eingeplant: 60 Meter, 200 Meter und 400 Meter, ihre Spezialdisziplin. Die LG Hof wird dann mit weiteren Sprinttalenten vertreten sein, unter anderem ist nach sehr langer Zeit wieder eine Staffel bei der männlichen Jugend U18 (4 x 200 Meter) gemeldet.